Streit um Steganlage: Naturschutz gegen Wassertourismus in Werder!

Werder (Havel), Deutschland - In Brandenburg nimmt der Wassertourismus immer mehr zu. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, die malerischen Gewässer der Region mit Booten zu erkunden. Ein zentrales Projekt ist der Ausbau der Steganlage der Marina Zernsee in Werder (Havel), der mehr Liegeplätze schaffen soll (rbb24). Der Landkreis hat hierfür die Baugenehmigung erteilt, jedoch verläuft der Steg durch ein wichtiges Seerosenfeld, das nun in den Fokus der Naturschutzorganisationen gerückt ist.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat gegen die Genehmigung geklagt, um die Seerosen zu schützen. Diese Pflanzen sind nicht nur schön, sondern auch Lebensraum für viele Wassertiere, darunter der geschützte Haubentaucher, der aktuell in dieser Region brütet. Der NABU erhielt vorläufig Recht: Der neue Steg darf nicht vollständig genutzt werden, was den Hafenbetreiber in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringt.
Konflikt um den Steg
Randy Schirmeister, Geschäftsführer der Marina Zernsee, äußerte, dass sie nur einen Teil des Stegs nutzen können, was die Investition von 2,5 Millionen Euro erheblich mindert. In der Diskussion um den Steg kritisieren sowohl NABU als auch der Hafenbetreiber den Landkreis, da diese die Auswirkungen auf das Seerosenfeld nicht ausreichend berücksichtigt haben. Der NABU fordert eine stärkere Einbeziehung von Naturschutzverbänden in Genehmigungsprozesse.
Die Seerosen stehen unter Naturschutz und sind durch intensive Nutzung und andere Bedrohungen in Gefahr (alleantworten.de). Zu diesen Bedrohungen zählen insbesondere Flurbereinigungen und die Trockenlegung von Gewässern. Es gibt über 40 Arten von Seerosen, die in viele Gewässer Deutschlands verbreitet sind und bis zu drei Meter hoch werden können. Seerosen sind an ihre Lebensräume gut angepasst und haben besondere Eigenschaften, die es ihnen ermöglichen, in sich ständig verändernden Wasserständen zu gedeihen.
Wirtschaftliche Herausforderungen des Wassertourismus
Die Situation ist nicht nur für den NABU und die Marina Zernsee herausfordernd. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Branche des Wassertourismus in Brandenburg erheblichen Herausforderungen gegenübersteht (tourismusnetzwerk-brandenburg.de). Insbesondere der Mangel an Liegeplätzen und Fachkräften sowie die hohe Bürokratie belasten die Entwicklung. Die Branche fordert von der Politik eine Sicherung und den Ausbau der Befahrbarkeit touristisch genutzter Gewässer.
Angesichts dieser komplexen Situation sind innovative Ansätze gefragt. Der Fokus sollte auf nachhaltigem und qualitativ hochwertigem Wachstum liegen. Die Bereitschaft, E-Mobilität verstärkt zu nutzen, könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein. Doch wie die Verhandlungen zwischen den beteiligten Seiten über die Steganlage und den Schutz der Seerosen zeigen, bleibt der Konflikt um den Wassertourismus in Brandenburg ein heikles und herausforderndes Thema.
Details | |
---|---|
Ort | Werder (Havel), Deutschland |
Quellen |