Schulleiter im Einsatz: Friedenauer Schule gegen Mobbing und Gewalt!

Lehrer der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau berichten von Mobbing und Gewalt. Bildungssenatorin plant Besuch.
Lehrer der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin-Friedenau berichten von Mobbing und Gewalt. Bildungssenatorin plant Besuch. (Symbolbild/Mein Berlin)

Friedenau, Deutschland - Die Friedrich-Bergius-Schule in Friedenau steht im Fokus der Aufmerksamkeit, nachdem Lehrer im November 2024 in einem Brandbrief schwere Vorwürfe über eine steigende Gewaltbereitschaft und Mobbing unter Schülern erhoben haben. Der neue Schulleiter, Engin Çatık, der seit Januar 2025 im Amt ist, hat inzwischen Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu verbessern und den Lehrkräften Unterstützung zu bieten. So sollen aggressive Verhaltensweisen sowie die hohe Belastung durch Bürokratie und Gewalt abgebaut werden, die im Brandbrief angesprochen wurden.

Dabei berichtet rbb24, dass die Friedrich-Bergius-Schule derzeit 400 Schüler aus den Klassen 7 bis 10 unterrichtet. Unter der Leitung Çatık wurden bereits einige Veränderungen eingeleitet, darunter die Einführung einer App für den Vertretungsplan und die Verbesserung des Unterrichts durch teilungs- und doppelsteckige Klassen. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch der Integration geflüchteter Schüler durch die Einführung einer Willkommensklasse.

Engin Çatık hat vor seiner Anstellung an der Friedrich-Bergius-Schule als Direktor der Johanna-Eck-Schule in Tempelhof gedient und bringt umfangreiche Erfahrungen in der Schulorganisation mit. Trotz der herausfordernden Situation äußern Schüler positive Meinungen über ihn und schätzen seine Vertrautheit. „Die Verbesserung der Schule ist nur mit der Zusammenarbeit aller Beteiligten möglich“, betont Çatık, der plant, die Schüler stärker in Entscheidungen einzubeziehen.

Er sieht sich jedoch nicht als „Schulretter“ und respektiert das notwendige Engagement von Lehrern, Schülern und Eltern. Seit seinem Amtsantritt gab es keinen Polizeieinsatz mehr an der Schule, was auf eine erste Stabilisierung hindeutet.

Besuch der Bildungssenatorin

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch wird die Friedrich-Bergius-Schule morgen besuchen, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen und Gespräche mit der Schulleitung sowie dem Lehrerkollegium zu führen. Der Anlass für ihren Besuch ist der besorgniserregende Brandbrief, der dazu führte, dass die Bildungsverwaltung über die dortigen Probleme informiert wurde. Welt fasst zusammen, dass das Lehrerkollegium von täglichen Vorfällen wie Beleidigungen, Bedrohungen und Mobbing berichtet hat, insbesondere von männlichen Schülern, die häufig als aggressiv wahrgenommen werden.

Zusätzlich wird auf ein zentrales Problem hingewiesen: Viele Schüler sprechen kein Deutsch und haben zuvor möglicherweise keine Schule besucht. Die Bildungssenatorin hat daher das Prinzip der Prävention an Schulen betont und betont, dass das Schulgemeinschaften dazu verpflichtet sind, eigene Regeln aufzustellen und durchzusetzen. Der Besuch von Günther-Wünsch zielt darauf ab, die Notwendigkeit von weiteren Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu erörtern.

Mobbing als Herausforderung

Zudem bleiben die Themen Mobbing und Gewalt in Schulen eine grundlegende Herausforderung. Laut einer Analyse des Robert Koch-Instituts über die „Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)“-Studie aus dem Jahr 2022 erfahren circa 14 % der Schüler diskriminierende Erfahrungen in Form von Mobbing. Die gesundheitlichen Konsequenzen dieser physischen und psychischen Gewalt sind erheblich, insbesondere für die betroffenen Kinder und Jugendlichen.

Angesichts der steigenden Mobbingfälle in Schulen ist es wichtig, geeignete Präventionsstrategien zu entwickeln und zu implementieren, um künftige Vorfälle zu verhindern. Die Situation an der Friedrich-Bergius-Schule wird sowohl von den Lehrern als auch von der Bildungssenatorin als Chance gesehen, aktiv gegen Gewalt und Mobbing an Schulen vorzugehen und schützende Strukturen zu schaffen.

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Ort Friedenau, Deutschland
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