Randalierer greift Polizisten in Steglitz an – Drei Beamte verletzt!

Steglitzer Damm, 12169 Berlin, Deutschland - In der Nacht auf Donnerstag, den 5. Juni 2025, kam es in Berlin-Steglitz zu einem gewalttätigen Vorfall, bei dem ein 45-jähriger Randalierer drei Polizeibeamte verletzte. Der Mann, der in einem Hinterhof einer Wohnanlage randalierte, hörte nicht auf die mehrfachen Aufforderungen der Polizei, den Bereich zu verlassen. Stattdessen zeigte er sich aggressiv, ballte die Fäuste und forderte die Polizisten zu körperlichen Auseinandersetzungen auf, wie rbb24 berichtet.
Der Einsatz wurde gegen 3:30 Uhr von besorgten Anwohnern ausgelöst. Unter Androhung des Einsatzes eines elektrischen Tasers schritten die Beamten ein, als der Randalierer nicht gehorchte. Bei der anschließenden Festnahme biss der Mann einem Polizisten ins Ohr, was zu Verletzungen bei diesem sowie zwei weiteren Beamten führte. Der verletzte Polizist musste nach einer Behandlung im Krankenhaus seinen Dienst beenden. Der 45-Jährige wurde aufgrund seines psychischen Zustands in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses gebracht, wie t-online ergänzt.
Gesellschaftliche Herausforderungen
Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Vorgehensweise der Polizei im Umgang mit Menschen in psychischen Krisen auf. Kriminologie-Experte Tobias Singelnstein von der Goethe-Universität Frankfurt weist darauf hin, dass Todesfälle nach Polizeieinsätzen bei psychisch Kranken kein Einzelfall sind, was die allgemeine Sensibilität der Polizeikräfte in solchen Situationen infrage stellt. Immer wieder rufen besorgte Angehörige die Polizei, da sie keine alternativen Hilfen sehen. Die Polizei betrachtet solche Einsätze jedoch primär durch die Brille von Recht und Ordnung, fokussiert auf mögliche Bedrohungen, erklärt taz.
Die Ausbildung der Polizeibeamten greift das Thema jedoch nur unzureichend auf. Wie Singelnstein betont, hängt die Sensibilität im Umgang mit psychisch Kranken stark von den sozialen Fähigkeiten der Beamten ab. Oft kommt es zu Gewaltanwendung, die allerdings aus der Sicht der Polizei als Ausnahmesituation verstanden wird. In der Praxis wird die Anwendung von Gewalt komplex und ist häufig nicht klar definierbar.
Die Problematik der Polizeigewalt ist zudem nicht nur theoretischer Natur. Fälle von Fehlverhalten werden nicht immer transparent aufgeklärt, was durch eine starke Binnenkultur innerhalb der Polizei erschwert wird. Die niedrigste Anzeigebereitschaft der Opfer und die geringe Zahl von Anklagen bei Verdachtsfällen verstärken die Besorgnis über die tatsächliche Kontrolle des Polizeieinsatzes. So führen nur etwa 2% der Verdachtsfälle zu einem Anklageverfahren.
Der Vorfall in Berlin-Steglitz ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, mit denen die Polizei konfrontiert ist, und verdeutlicht die dringende Notwendigkeit für Reformen und einen sensibleren Umgang mit psychisch belasteten Personen.
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Ort | Steglitzer Damm, 12169 Berlin, Deutschland |
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