Neukölln hört hin: Jugendliche fordern mehr Sicherheit und saubere Parks!

Neukölln, Deutschland - Am 28. Mai 2025 veröffentlicht das Bezirksamt Neukölln eine umfassende Studie zur Wahrnehmung von Kindern und Jugendlichen im Bezirk. Diese Untersuchung wurde im Auftrag des Bezirksamts durchgeführt und trägt den Titel „Dein Bezirk. Deine Meinung.“ Ziel ist es, die Ergebnisse als Grundlage für den Jugendförderplan 2026–2029 zu verwenden. An der Befragung nahmen 795 junge Menschen im Alter von 6 bis 21 Jahren teil, wobei eine Vielzahl von Methoden eingesetzt wurde: Straßeninterviews, Fragebögen an Schulen sowie Online-Befragungen.
Insgesamt zeigt die Studie, dass das durchschnittliche Alter der Befragten bei 13,54 Jahren liegt. Ein beachtlicher Teil spricht zu Hause Deutsch sowie eine oder mehrere weitere Sprachen, was 57,5 % der Befragten ausmacht. Trotz überwiegend positiver Einstellungen fühlen sich 8,46 % der Befragten unwohl in ihrem Stadtteil, wobei zentrale Kritikpunkte das Sicherheitsgefühl sowie die Sauberkeit sind.
Wünsche und Kritik der Jugendlichen
Besonders alarmierend ist, dass 70,17 % der Befragten ihren Stadtteil als nicht sauber bewerten und 26,11 % angeben, sich in ihrem Stadtteil nicht sicher zu fühlen. Die wichtigsten Anliegen, die aus den Ergebnissen hervor gehen, sind die Gestaltung des öffentlichen Raums und die Ausstattung öffentlicher Sportanlagen. So wünschen sich die jungen Menschen mehr kostenfreie sowie zugängliche Orte in Parkanlagen und eine bessere Ausstattung, die beispielsweise Trinkwasserspender und ausreichende Beleuchtung umfasst.
Die Befragten nennen als die wichtigsten Freizeitangebote Outdoor- und Sportangebote (65 %), das Treffen mit Freunden und Chillen (70 %) sowie kreative Angebote (48 %). Überdies wird der Bedarf an besserem Fachpersonal in Freizeiteinrichtungen, deren Zustand, längeren Öffnungszeiten und einer besseren Information sowie WLAN klar geäußert.
Diskriminierungserfahrungen und gesellschaftliche Themen
Ein beunruhigendes Ergebnis betrifft die Diskriminierung, von denen 27,9 % der Befragten berichteten. Diese Erfahrungen traten besonders häufig in Schulen (61,5 %) und in öffentlichen Räumen (46,6 %) auf. Auch wird festgestellt, dass gesellschaftliche Themen wie Gleichberechtigung, Krieg, sowie Klima- und Umweltschutz mit steigendem Alter an Relevanz gewinnen. Die Befragung über die Sichtweisen von Kindern und Jugendlichen fand im Zeitraum von August bis Oktober 2024 statt, wobei 75 % der Interviews persönlich durchgeführt wurden.
Die Untersuchung war Teil der Umsetzung des am 1. Januar 2022 in Kraft getretenen Berliner Jugendförder- und Beteiligungsgesetzes, das die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Erstellung von Jugendförderplänen vorschreibt. Das Kinder- und Jugendbüro Neukölln ist aktiv in die Erstellung des Jugendförderplans für 2026 bis 2029 eingebunden und die Finanzierung der Studie erfolgte durch das Bezirksamt Neukölln sowie die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Eine gedruckte Kurzfassung der Ergebnisse wird in Neuköllner Jugendfreizeiteinrichtungen ausliegen, um die Informationen möglichst vielen Jugendlichen zugänglich zu machen.
Insgesamt zeigt die Studie nicht nur die Bedürfnisse und Wünsche der jungen Menschen in Neukölln auf, sondern verdeutlicht auch die Notwendigkeit weiterer Investitionen in die Jugendarbeit und die Schaffung eines besseren Umfelds für die Jugend im Bezirk. Es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen der Jugendlichen in die zukünftige Planung angemessen einfließen werden.
Die Ergebnisse sind umfassend dokumentiert und können auf den Projektseiten des Bezirksamts sowie in den jeweiligen Freizeiteinrichtungen in Neukölln eingesehen werden: berlin.de berichtet, demokratie-dialog.de berichtet, berlin.de/sen berichtet.
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Ort | Neukölln, Deutschland |
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