Lehrkräftemangel: Streit zwischen Senat und GEW spitzt sich zu!

In Berlin gibt es Fortschritte im Tarifstreit zwischen Senat und GEW über bessere Arbeitsbedingungen und kleinere Klassen.
In Berlin gibt es Fortschritte im Tarifstreit zwischen Senat und GEW über bessere Arbeitsbedingungen und kleinere Klassen. (Symbolbild/MB)

Lehrkräftemangel: Streit zwischen Senat und GEW spitzt sich zu!

Berlin, Deutschland - Der seit Jahren andauernde Konflikt zwischen dem Berliner Senat und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) über die Verbesserung von Arbeitsbedingungen an Schulen zeigt erste Anzeichen der Entspannung. Am 20. Juni 2025 kündigte die GEW nach einem Gespräch mit dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) an, vorerst auf weitere Warnstreiks verzichten zu wollen. Laut rbb24 berichtete der GEW-Vorsitzende Gökhan Akgün von positiven Signalen und der Vereinbarung, Gespräche mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) über mögliche Entlastungen für Lehrkräfte zu führen.

Die GEW fordert seit Jahren einen speziellen Tarifvertrag, der Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes und die Reduzierung der Klassengrößen umfasst. Diese Themen sind besonders dringlich, da viele Beschäftigte an Schulen in Berlin sich überlastet fühlen. Der Senat hingegen argumentiert, dass eine tarifvertragliche Regelung nicht ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) umgesetzt werden kann, was die Verhandlungen compliciert.

Gespräche als Hoffnungsträger

In den letzten Monaten hatte der Streit zwischen den beiden Parteien an Intensität gewonnen. So gab es im Mai einen dreitägigen Warnstreik während der Abiturprüfungen, der von der GEW organisiert wurde und auf heftige Kritik stieß. Bildungssenatorin Günther-Wünsch hatte den Zeitpunkt des Streiks als verantwortungslos bezeichnet, was die GEW jedoch vehement zurückwies und weitere Eskalationsschritte in Aussicht stellte. Akgün betonte, dass der Senat nun am Zug sei und drohte mit erneuten Maßnahmen, sollten keine spürbaren Verbesserungen eintreten, wie Tagesspiegel berichtet.

Eine der größten Herausforderungen in der aktuellen Situation ist der Lehrkräftemangel, der nicht nur die Forderung nach kleineren Klassen zusätzlich erschwert, sondern auch die gesamte Schulbildung in Berlin betrifft. Der Bedarf an Lehrkräften stellt eine grundlegende Fragestellung für die politische Bildungspolitik dar. Ein weiterer Aspekt, der die Diskussion anheizt, ist die von der GEW bereits erwähnte Notwendigkeit eines einheitlichen und klaren Ausbildungsansatzes für Lehrkräfte in Deutschland, um Deprofessionalisierung zu verhindern, was in der Expertise zur Lehrer:innenbildung thematisiert wird.

Lehrkräftebildung im Fokus

Die GEW hat kürzlich eine Broschüre veröffentlicht, die sich mit der Lehrer:innenbildung in Deutschland beschäftigt. In dieser Analyse werden Trends der letzten Dekade vorgestellt und Lösungen für den Lehrkräftemangel identifiziert. Ein zentrales Anliegen ist, die Ausbildungsbedingungen zu standardisieren und die verschiedenen Lehramtstypen zu reduzieren. Auch die Umstellung auf ein stufenorientiertes Lehramtskonzept in Stadtstaaten wie Berlin wird hervorgehoben. Diese Herausforderungen zeigen, dass der Bildungsbereich in Deutschland umfassenden Reformen bedarf, um dem Lehrkräftemangel nachhaltig entgegenzuwirken, wie GEW erläutert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Berlins Schulen an einem kritischen Punkt stehen. Der vorübergehende Verzicht auf Warnstreiks könnte zwar eine Atempause im Tarifkonflikt bedeuten, jedoch bleibt abzuwarten, ob die Gespräche zu langfristigen Lösungen führen werden. Der Handlungsbedarf ist offensichtlich, und die Zeit drängt für die Bildungspolitik in Berlin.

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OrtBerlin, Deutschland
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