Gerry Weber schließt alle Geschäfte: Insolvenz trifft Berliner Modebranche!

Gerry Weber schließt alle Filialen in Deutschland, inklusive drei in Berlin, nach Insolvenz und Übernahme durch Victrix.
Gerry Weber schließt alle Filialen in Deutschland, inklusive drei in Berlin, nach Insolvenz und Übernahme durch Victrix. (Symbolbild/Mein Berlin)

Berlin, Deutschland - Gerry Weber, ein deutscher Modehersteller, schließt alle Geschäfte in Deutschland. Dies wurde am 30. Mai 2025 durch eine offizielle Mitteilung des Unternehmens aus Halle/Westfalen bekannt gegeben. Die bekannte Marke steht bereits seit längerem unter Druck, und alle bisherigen Sanierungsversuche sind gescheitert. Die Insolvenz ist ein weiterer Rückschlag für die ohnehin kriselnde Modebranche, die von mehreren Insolvenzen betroffenen Unternehmen geprägt ist.

Der Hauptgrund für die Schließung aller etwa 40 Läden und Outlet-Center in Deutschland sind die langanhaltenden finanziellen Schwierigkeiten von Gerry Weber. Auch Filialen in anderen europäischen Ländern werden schließen müssen. In Berlin hatte Gerry Weber zuletzt drei Filialen, darüber hinaus waren Shops in Potsdam, Brandenburg an der Havel und ein Outletcenter in Wustermark (Havelland) betroffen. Die wirtschaftlichen Details des Verkaufs der Marke an die spanische Modefirma Victrix sind derzeit nicht bekannt.

Übernahme durch Victrix

Die Übernahme durch Victrix eröffnet jedoch neue Perspektiven. Der neue Eigentümer plant, Gerry Weber-Kleidung in Geschäften anzubieten, die auch andere Marken führen. Trotz der Herausforderungen bleibt abzuwarten, ob diese Neuorientierung dem Traditionsunternehmen zu einem Comeback verhelfen kann.

In einem breiteren Kontext hat die Modebranche in Deutschland zwar eine kleine Verbesserung gezeigt, die Kauflaune der Verbraucher bleibt jedoch gedämpft. Laut Berichten des Deutschen Modeverbands GermanFashion gab es im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 10,8 Prozent. Dennoch sind große Modeketten wie Peek & Cloppenburg und Bree ebenfalls insolvent gegangen, was die Unsicherheit in der Branche unterstrichen hat. Die Ursachen für die Insolvenzen sind vielfältig, darunter die Energiekrise und die verminderte Kaufkraft der Konsumenten.

Zusätzlich steigen die Logistik- und Rohstoffpreise, was für viele Unternehmen zur Herausforderung wird. Trotz eines leichten Anstiegs der Beschäftigtenzahlen in der Branche um knapp vier Prozent, sind die Prognosen für 2024 eher negativ. Unternehmen wie C&A planen den Ausbau ihrer Filialen, um flexibler auf Marktbedingungen reagieren zu können, während westliche Modeketten zunehmend unter Druck von Online-Händlern geraten.

Die Herausforderungen der Gerry Weber-Gruppe sind ein Beispiel für die ernsthaften Probleme, mit denen die deutsche Modebranche derzeit konfrontiert ist. Während die Übernahme durch Victrix neue Möglichkeiten eröffnen könnte, bleibt die Frage, ob dies ausreicht, um die Marke aus der Krise zu führen.

Interessierte Leser können mehr über die Hintergründe der Gerry Weber-Insolvenz und die Situation der Modebranche auf RBB24, Spiegel und Tagesschau nachlesen.

Details
Ort Berlin, Deutschland
Quellen