Warschauer Straße: Bezirksamt plant neue Wohnungslösungen für Bedürftige!

Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg plant, leerstehende Wohnungen für soziale Zwecke zu nutzen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg plant, leerstehende Wohnungen für soziale Zwecke zu nutzen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. (Symbolbild/Mein Berlin)

Warschauer Straße 25, 10245 Berlin, Deutschland - Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg plant einen innovativen Ansatz, um leerstehende Wohnungen in der Warschauer Straße 25 und der Kopernikusstraße 6 für bedürftige Menschen zugänglich zu machen. Ziel ist die Implementierung von Housing First Projekten zur Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für Auszubildende und ehemals obdachlose Personen. Die betroffenen Gebäude befinden sich im sozialen Erhaltungsgebiet Weberwiese, und der bauliche Zustand weist Mängel auf, die die Erheblichkeitsschwelle des Bundesverwaltungsgerichts überschreiten. Aktuell sind mindestens ein Drittel der Wohnungen in den Häusern erheblich leerstehend, wie entwicklungsstadt.de berichtet.

Um die leerstehenden Immobilien sinnvoll nutzen zu können, plant das Bezirksamt in den kommenden Wochen ein Konzept für eine soziale Nutzung. Der Fokus liegt auf Kooperationen mit Trägern, die bereits Modelle wie Housing First oder Wohnprojekte für Auszubildende umsetzen. Bezirksstadtrat Florian Schmidt betont, dass durch diese Maßnahmen mehrere wohnungspolitische Ziele Berlins verwirklicht werden können. Interessierte Träger sind eingeladen, mit dem Bezirksamt Kontakt aufzunehmen, um mögliche Partnerschaften zu prüfen. Eine Voraussetzung hierfür sind unbefristete Mietverträge zu ortsüblichen Bedingungen.

Geplante Projekte und Investitionen

Parallel zu diesen Planungen gibt es in der Nähe ein privates Bauprojekt, das den Bau eines 140 Meter hohen Hochhauses mit bis zu 500 Wohnungen vorsieht. Dieses Vorhaben wird nun von der Senatsverwaltung vorangetrieben, nachdem eine Einigung mit dem Bezirk gescheitert ist. Bezirksstadtrat Florian Schmidt äußerte sich kritisch über die Entscheidung der Senatsverwaltung, da er der Meinung ist, dass dadurch zu wenig bezahlbarer Wohnraum geschaffen werde.

Der Hintergrund dieser Initiativen wird durch die Erfolge von bereits durchgeführten Housing First Projekten in Berlin gestützt. Im Oktober 2018 starteten die Modellprojekte „Housing First Berlin“ und „Housing First für Frauen Berlin“. Diese Projekte haben gezeigt, dass es möglich ist, wohnungslosen Menschen mit multiplen Problemlagen bedingungslos eine mietvertraglich abgesicherte Wohnung anzubieten und gleichzeitig ein unbefristetes Unterstützungsangebot bereitzustellen. Ein Evaluationsergebnis zeigte eine Wohnstabilitätsquote von 97,3 % bei einer der Projektträger, was die Wirksamkeit dieses Ansatzes belegt, wie alice.ash-berlin.eu berichtet.

Das Kernprinzip von Housing First beinhaltet die Trennung von Wohnen und Unterstützung sowie die Wahlmöglichkeit der Nutzer_innen. Diese vorwiegend akzeptierenden Ansätze der Schadensminimierung haben positive Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen, trotz bestehender Herausforderungen wie Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von Sozialleistungen. Nutzer_innen haben berichtet, dass sie eine verbesserte Zufriedenheit mit ihrer Wohn- und Erwerbssituation erfahren haben.

Die politische Debatte in Deutschland über den Housing First Ansatz wurde durch die positiven Erfahrungen in Berlin erheblich vorangetrieben. Verantwortliche Politiker sind zunehmend überzeugt von den Erfolgsaussichten dieser Projekte, die auch durch eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit der Projektträger viele Vermieter überzeugen konnten, Wohnungen anzubieten. Bundestag.de dokumentiert, dass bis zum Beschluss des kommenden Berliner Haushalts eine Zwischenfinanzierung der Projekte stattfindet, während im Koalitionsvertrag eine Verstetigung und Aufstockung vereinbart wurde.

Mit der Unterstützung der neuen Sozialsenatorin Katja Kipping hat Berlin das ambitionierte Ziel formuliert, die Obdachlosigkeit bis 2030 zu beenden, was dem Ziel des Europaparlaments entspricht. Die aktuellen Planungen in Friedrichshain-Kreuzberg könnten also ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung sein.

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Ort Warschauer Straße 25, 10245 Berlin, Deutschland
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