Gewaltszenen bei Regionalliga: Polizist bewusstlos geschlagen!

Ausschreitungen bei einem Regionalligaspiel in Berlin: Ein Polizist wurde verletzt, Fans vermischten sich ohne Tickets.
Ausschreitungen bei einem Regionalligaspiel in Berlin: Ein Polizist wurde verletzt, Fans vermischten sich ohne Tickets. (Symbolbild/Mein Berlin)

Friedrichshain-Kreuzberg, Deutschland - Bei einem Regionalligaspiel zwischen dem BFC Dynamo und dem FSV Zwickau kam es am vergangenen Sonntag zu massiven Ausschreitungen, die einen Polizeibeamten das Bewusstsein raubten und die Einsatzkräfte vor große Herausforderungen stellten. Berichten von Tagesspiegel zufolge mischten sich gegen 11:30 Uhr mehrere Gästefans ohne Eintrittskarten unter die Zuschauer. Diese Vorfälle mündeten in gewaltsame Auseinandersetzungen, als die Menge versuchte, durch eine Einlassstelle zu brechen und dabei Ordner überwältigte.

Die Polizei, die mit 300 Beamten im Sportforum Hohenschönhausen im Einsatz war, versuchte, die gewaltbereiten Fans zurückzudrängen. In der Folge wurde ein Polizist zu Boden gebracht und bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. Der Beamte musste ins Krankenhaus gebracht werden und konnte seinen Dienst nicht fortsetzen. Fünf weitere Polizeibeamte erlitten Prellungen, blieben jedoch im Einsatz.

Zusätzliche Konflikte und Festnahmen

Die Auseinandersetzungen fanden nicht nur im Stadion statt; abseits der Sportstätte drohte eine Konfrontation zwischen den Fangruppen, als ein unangekündigter Reisebus der Zwickauer in das Stadionumfeld fuhr. Während des Spiels kam es außerdem zu Provokationen auf den Rängen. Letztendlich endete das Spiel mit einem Unentschieden (2:2), und die Polizei ließ vier Personen festnehmen. Die Ermittlungen richten sich unter anderem gegen den Landfriedensbruch und den tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte.

Fanforscher wie Professor Gunter A. Pilz weisen darauf hin, dass Gewaltausbrüche im Fußball häufig nicht spontan entstehen. Stattdessen verabreden sich Hooligans häufig über soziale Medien zu ihren Aktionen. Dies könnte auch die Vorfälle in Berlin erklären, bei denen die Aggressivität der Fans den Verlauf des Spiels überschattete. Historisch gesehen wurzeln solche Gewalthandlungen in der Arbeiterklasse, die Fußball seit jeher als Ventil für gesellschaftliche Frustrationen betrachtet, berichtet MDR.

Ein Beispiel für die zunehmende Gewalt im Fußball lieferte jüngst auch ein Ereignis beim Spiel zwischen dem Hallescher FC und dem BFC Dynamo im November, bei dem Berliner Fans Böller zündeten und Toiletten verwüsteten. Solche Vorfälle sind alarmierende Zeichen einer tief verwurzelten Kultur der Aggressivität im Fußball, die im Vergleich zu weniger gewalttätigen Sportarten wie dem Handball hervorsticht.

Mit dem Ende der Saison beendete der BFC Dynamo den Wettkampf auf dem 8. Platz in der vierthöchsten Spielklasse in Deutschland. Dennoch hinterlassen die jüngsten Vorfälle einen schalen Nachgeschmack und werfen Fragen über die Sicherheit und das Verhalten im Fußball auf.

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Ort Friedrichshain-Kreuzberg, Deutschland
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