Feuerteufel in Berlin: 35 Fahrzeuge in Brand gesetzt – Politischer Hintergrund?

In Berlin brannten in der Nacht auf den 17.06.2025 zahlreiche Fahrzeuge, Ermittlungen wegen möglicher politischer Brandstiftung laufen.
In Berlin brannten in der Nacht auf den 17.06.2025 zahlreiche Fahrzeuge, Ermittlungen wegen möglicher politischer Brandstiftung laufen. (Symbolbild/MB)

Feuerteufel in Berlin: 35 Fahrzeuge in Brand gesetzt – Politischer Hintergrund?

Lichtenberg, Berlin, Deutschland - In der Nacht zum 17. Juni 2025 kam es in Berlin zu einer serie von Brandstiftungen, die in der Lichtenberger und Britzer Umgebung zahlreiche Fahrzeuge beschädigten. Laut der Berliner Polizei wurden die Einsätze kurz vor 3 Uhr alarmiert, nachdem Anwohner Feuerschein und Knallgeräusche wahrnahmen. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen aufgrund des Verdachts auf politisch motivierte Brandstiftungen übernommen. Glücklicherweise gab es keine Verletzten.

Insgesamt brannten 35 Fahrzeuge nieder, davon 17 Fahrzeuge eines Telekommunikationsunternehmens auf einem Parkplatz in der Buchberger Straße, die teilweise vollständig ausbrannten. Außerdem wurden 18 Fahrzeuge eines Versanddienstleisters auf einem Abstellplatz in der Mohriner Allee vollständig zerstört, während fünf weitere Fahrzeuge beschädigt wurden. Diese Vorfälle werfen erneut Fragen zu den Hintergründen solcher Taten auf.

Politische Motivationen und Entwicklungen

Bereits in der Vergangenheit gab es in Lichtenberg eine Reihe von Brandstiftungen mit vermuteter politischer Motivation. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 20 Brandstiftungen aufgezeichnet, die besonders die lokalen Jugendeinrichtungen betrafen. Diese Vorfälle führten zu längeren Versorgungsengpässen für die betroffenen Einrichtungen, darunter auch Ausfälle von Wasser und Strom. Trotz der Festnahme einer Gruppe von vier Jugendlichen mit rechtem Hintergrund, bei denen Waffen und Propagandamaterial gefunden wurden, kam es weiterhin zu Brandanschlägen in der Region. Diese Jugendlichen wurden im Laufe des Jahres vorläufig auf freien Fuß gesetzt, was die Frage aufwirft, ob ausreichend Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Taten ergriffen wurden.

Besonders alarmierend ist, dass im gleichen Jahr im Bezirk Lichtenberg zwei Hausbewohner bei einem Kellerbrand in der Ribnitzer Straße Rauchvergiftungen erlitten haben. Diese Vorfälle deuten darauf hin, dass die Sicherheitslage in der Region ernst genommen werden muss, insbesondere mit Blick auf die wiederholten rassistischen Angriffe und politisch motivierten Vergehen.

Ermittlungen und Statistiken

Die Zahl der Ermittlungen zu Brandstiftungen in Berlin hat in den letzten Jahren einen Höchststand erreicht. Laut den Daten des Senats und der Polizei wurden bis Mitte Dezember 2024 bereits 422 Verfahren in diesem Bereich eingeleitet. In der Mehrheit der Fälle waren es Vandalismus oder persönliche Motive, während nur 22 Fälle direkt auf extremistische Bewegungen zurückzuführen waren, insbesondere durch linksextreme Mitglieder. Die statistisch gesammelten Daten zeigen, dass die Zahl der angezündeten Fahrzeuge im Jahr 2022 rund 570 betrug, wobei die spezifischen Gründe und Motivationen oft unklar bleiben.

Insgesamt bleibt die Situation in der Hauptstadt angespannt. Während die Ermittlungen zu den aktuellen Brandstiftungen noch laufen, wird deutlich, dass die Gefahren durch politisch motivierte Gewalt in Berlin nicht ignoriert werden können. Die Berliner Feuerwehr hatte im Jahr 2022 insgesamt 9.578 Brandeinsätze, was die Herausforderung, der die Stadt gegenübersteht, noch verstärkt.

Die Berichterstattung von berlin.de, berlin-live.de und rbb24.de zeigt, dass die Behörden gefordert sind, schnell und entschieden zu handeln, um solche Taten zu unterbinden und die Sicherheit in den betroffenen Stadtteilen zu gewährleisten.

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OrtLichtenberg, Berlin, Deutschland
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