Eröffnung der Soundinstallation Monument of Oblivion in Berlin!

Klosterstraße 73a, 10179 Berlin, Deutschland - Am 6. Juni 2025 wird die Soundinstallation „Monument of Oblivion: River of Lethe“ im Rahmen eines feierlichen Ereignisses um 18 Uhr in der Klosterruine Berlin eröffnet. Diese Installation wird von der Künstlerin Neda Saeedi realisiert, die für ihre Arbeiten zur Erinnerung und Materialität bekannt ist. Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger, wird zusammen mit Dr. Ute Müller-Tischler, der Leiterin des Fachbereichs Kunst, Kultur und Geschichte, und Eylem Sengezer, der leitenden Kuratorin für Gegenwartskunst, Eröffnungsreden halten. Ab 19:30 Uhr wird DJ Hesam Ayat die Veranstaltung musikalisch begleiten, bevor die Installation ihre Pforten für die Öffentlichkeit öffnet.
Die Eröffnung ist der Auftakt für eine Laufzeit von fast einem Jahr, die bis zum 26. April 2026 dauert. Die Öffnungszeiten der Installation sind täglich von 11 bis 19 Uhr. Saeedis Konzept wurde im Rahmen eines zweistufigen Auswahlverfahrens von einer Fachjury ermittelt, zu der unter anderem auch Kaya Behkalam und Elke Falat gehörten. Sie konnten besonders von der Themenstellung überzeugt werden, die sich mit der Erinnerung an historische Orte und den Umgang mit gewaltvoller Geschichte auseinandersetzt.
Ein Ort der Reflexion
Die Soundinstallation besteht aus Baustellenelementen, die ein Bild des Kreislaufs von Konstruktion und Dekonstruktion zeichnen. Sie thematisiert Spannungen im Zusammenhang mit Denkmälern und deren Auf- und Abbau. Der Ort selbst, eine Kirchenruine, strahlt sowohl Beständigkeit als auch Abwesenheit aus, was das Ziel der Installation unterstreicht: eine eindringliche Erfahrung von Zusammenbruch und Neubeginn. Neda Saeedi fragt sich in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung, wem gedacht wird, wer ausgeschlossen wird und wie mit der oft gewaltsamen Geschichte umgegangen wird.
Das Begleitprogramm umfasst Filmabende, Sound Performances und Lesungen. Es lädt das Publikum ein, verschiedene Facetten des Ortes zu erkunden, wobei Geschichte, architektonische Besonderheiten und die aktuelle sowie zukünftige Bedeutung des Standorts im Fokus stehen. Diese Aspekte sind besonders relevant in der aktuellen Diskussion um die deutsche Erinnerungskultur, die von Herausforderungen geprägt ist. Die Aufklärung über Menschenrechte und die Lehren aus der Geschichte sind unerlässlich, um Wiederholungen der Vergangenheit zu verhindern.
Erinnerungskultur im deutschen Kontext
Die Erörterung über Gedächtnis und Erinnerung hat in Deutschland eine lange Tradition. Wie in einem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung festgestellt wird, ist die Erinnerung an das NS-Regime nach wie vor zentral, obwohl die zeitliche Distanz wächst. Diese Problematik wird auch in der Soundinstallation von Saeedi reflektiert. Ihre Werke regen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der aktuellen und zukünftigen Bedeutung von Gedenken an, insbesondere im Hinblick auf bestehende Denkmäler und die Nachwirkung ihrer politischen sowie sozialen Bezüge.
Des Weiteren gibt es in Berlin zahlreiche Gedenkstätten, die an verschiedene historische Ereignisse erinnern, darunter das Denkmal für die ermordeten Juden Europas sowie Gedenkstätten für die unter NS-Ideologie verfolgten Sinti und Roma. Der Umgang mit diesen Orten ist von großer Komplexität geprägt, was sich in aktuellen politischen Debatten wiederspiegelt. Die Schaffung neuer Denkmäler, wie das vorgeschlagene Polendenkmal, zeigt den fortwährenden Diskurs über die Relevanz von Erinnerungsorten in einer sich wandelnden Gesellschaft.
Neda Saeedi’s Installation bietet somit nicht nur einen ästhetischen Zugang zu wichtigen Themen der Erinnerung, sondern fordert die Gesellschaft auch auf, bestehende Narrative zu hinterfragen und weiterzuentwickeln, um eine ganzheitliche Erinnerungskultur zu fördern.
Details | |
---|---|
Ort | Klosterstraße 73a, 10179 Berlin, Deutschland |
Quellen |