Dorfkirchen im Aufbruch: Sanierungen für gemeinsame Zukunft!

Am 5. Juni 2025 wurde die sanierte evangelische Kirche in Paulinenaue eröffnet, die als generationsübergreifender Treffpunkt dient.
Am 5. Juni 2025 wurde die sanierte evangelische Kirche in Paulinenaue eröffnet, die als generationsübergreifender Treffpunkt dient. (Symbolbild/Mein Berlin)

Paulinenaue, Deutschland - In Brandenburg stehen über 1.500 Dorfkirchen, von denen viele nicht mehr benötigt werden. In diesem Kontext wurde die evangelische Kirche von Paulinenaue nach einer umfassenden Sanierung von zehn Jahren wiedereröffnet. Die Sanierungskosten beliefen sich auf 400.000 Euro, wovon 60 Prozent von dem Land Brandenburg und der EU übernommen wurden. Diese Maßnahmen wurden möglich durch den Denkmalschutz, der auch den Einbau einer Wärmepumpe für zukünftige Veranstaltungen und Vereinstreffen erforderte. Zudem wurde eine Küche in die Kirche eingebaut, um sie als Gemeinschaftstreffpunkt für mehrere Generationen zu nutzen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, solche Gotteshäuser an die Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft anzupassen, während sie ihren historischen Wert bewahren.

Ein weiteres Beispiel für kreative Nutzungsmöglichkeiten ist die Gutskapelle in Kyritz (Ganz). Sie gilt als die erste Blaulichtkapelle Deutschlands und dient als Anlaufpunkt für Polizisten, Rettungskräfte, Soldaten und Feuerwehrleute. In dieser Kapelle wurde auch ein Gedenkort für verstorbene Diensthunde eingerichtet. Diese Projekte verdeutlichen, wie Dorfkirchen als multifunktionale Räume genutzt werden können, die über ihre traditionelle Funktion hinaus gaan.

Dorfkirchen als kulturelle Zentren

Die Riebener Dorfkirche hat ebenfalls eine beeindruckende Wandlung durchlaufen. Vor über 20 Jahren war sie baufällig, wurde jedoch mit Unterstützung von Landes- und EU-Fördermitteln saniert. Heute wird der vordere Teil der Kirche für Gottesdienste und Feiern genutzt, während der hintere Teil als Gemeindezentrum dient. Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist die Kirche in Kreuzbruch, die 1998 von Horst-Werner Schneider gekauft und umfassend saniert wurde. Diese Kirche verfügt nun über Fußbodenheizung, eine Küche und ein Bad, wodurch sie für verschiedene Aktivitäten attraktiv ist.

In Barsikow wurde eine Pilgerherberge eingerichtet, die seit über zehn Jahren besteht und durch die Sanierung des Kirchenschiffs mit EU-Förderung unterstützt wurde. Diese vielfältige Nutzung der Dorfkirchen ist wichtig, da sie in vielen Gemeinden zentrale Elemente darstellen. Sie begleiten Menschen in bedeutenden Lebensstationen wie Taufe, Hochzeit und Beerdigung und bieten Platz für gemeinschaftliche Feste.Denkmalschutz weist darauf hin, dass Dorfkirchen nicht nur Tradition und Ortsgeschichte repräsentieren, sondern oft auch wertvolle Kunstschätze beherbergen.

Fördermittel für den Erhalt von Dorfkirchen

Die Notwendigkeit, die bauliche Substanz dieser Kirchen zu erhalten, ist unbestritten. Ein Blick nach Thüringen zeigt, dass in diesem Jahr Fördergelder in Höhe von rund einer Million Euro für den Erhalt von zehn Dorfkirchen zugesagt wurden. So werden beispielsweise die Sanierung der Kirchturmhaube in Zeilfeld mit ca. 270.900 Euro und die Fassade der Kirche in Gera-Tinz mit 112.000 Euro gefördert. Seit 1991 wurden etwa 41 Millionen Euro in den Erhalt von Dorfkirchen in Thüringen investiert, wovon über 450 Kirchen profitieren konnten.n-tv berichtet, dass die Gelder vorrangig für bauliche Sanierungen und Außeninstandsetzungen gedacht sind.

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die insgesamt 3.955 Kirchen und Kapellen in vier Bundesländern verwaltet, hat mit einer hohen Anzahl von etwa 49 Prozent der Gebäude in Thüringen eine besondere Verantwortung. Die vielfältigen Projekte und Sanierungen zeigen, wie wichtig es ist, die historischen Gebäude nicht nur zu erhalten, sondern auch mit Leben zu füllen, um ihre Rolle als soziale und kulturelle Anlaufstellen weiterhin zu fördern.

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Ort Paulinenaue, Deutschland
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