Berlin kämpft um Olympia: Landessportbund startet Volksinitiative!

Berlin, Deutschland - Am 5. Juni 2025 kündigte der Landessportbund Berlin (LSB) eine Volksinitiative für die Bewerbung Berlins um die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele an. LSB-Präsident Thomas Härtel informierte über diesen Plan während des Sommerempfangs im Manfred-von-Richthofen-Haus. Laut den geltenden verfassungsrechtlichen Bestimmungen kann der Senat jedoch kein Volksbegehren durchführen, was die Initiative in den nächsten Monaten auf die Unterstützung der Bevölkerung und Institutionen angewiesen macht.
Um das Abgeordnetenhaus mit dem Vorhaben zu beschäftigen, muss der LSB innerhalb von sechs Monaten 20.000 Unterschriften sammeln. Härtel erklärte optimistisch, dass dies angesichts der 809.000 Mitglieder des LSB nicht schwerfallen dürfte. Unterstützung erwartet auch Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger, die einen spürbaren Elan für die Olympia-Bewerbung wahrnimmt und auf Hilfe von Sportvereinen, Verbänden und der Wirtschaft hofft.
Gemeinsame Bewerbung und Mitbewerber
Berlin plant, sich unter dem Label „Berlin+“ zusammen mit mehreren Partnerländern zu bewerben. Weitere Mitbewerber aus Deutschland sind München, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr. Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), äußerte sich positiv über das Grobkonzept der Berliner Bewerbung. Eine finale Entscheidung über den deutschen Bewerber wird bis zum Herbst 2026 getroffen und muss von den DOSB-Mitgliedern abgesegnet werden.
Allerdings bleibt unklar, für welches Jahr sich Berlin letztendlich bewerben wird – mögliche Optionen sind 2036, 2040 oder 2044. Auffällig ist auch die Initiative „NOlympia Berlin“, die ein Volksbegehren plant, um die Austragung der Olympischen Spiele in der Hauptstadt zu verhindern.
Öffentliche Unterstützung und frühere Bewerbungen
Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass über 80 % der Bevölkerung in Hamburg und Berlin die Vergabe der Spiele nach Deutschland befürworten. Rund drei Viertel der deutschen Bevölkerung unterstützen insgesamt die Olympiabewerbung. In der Vergangenheit musste jedoch festgestellt werden, dass frühere Olympia-Kampagnen in Städten wie München und Hamburg am Widerstand in der Bevölkerung scheiterten.
Der DOSB betrachtet die Olympiabewerbung als Möglichkeit, den Wert des Sports für Integration, Inklusion, Bildung sowie gesellschaftlichen Zusammenhalt und wirtschaftliche Impulse zu nutzen. Hamburg war in der Vergangenheit als Bewerberstadt für die Spiele 2024 und 2028 nominiert worden, wobei es sich gegen Berlin durchgesetzt hatte. Zugang zu einem kompakten und faszinierenden Olympiakonzept, das die Entwicklung einer norddeutschen Metropolregion fördern könnte, wird dabei als vorteilhaft erachtet.
Bundesregierung und zukünftige Schritte
Die Bundesregierung hat ihre Unterstützung für die deutsche Bewerbung zugesichert. Ein Kabinettsbeschluss sieht vor, eine gemeinsame Erklärung mit dem DOSB sowie interessierten Städten und Ländern zu unterzeichnen, wobei eine Bewerbung für die Sommerspiele 2040 favorisiert wird. Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser unterstrich die Chancen der Olympischen Spiele für eine gesteigerte Sportbegeisterung und wirtschaftliche Impulse.
Die Grundlage für dieses Vorhaben soll am 2. August 2024 während der Sommerspiele in Paris unterzeichnet werden. Am 7. Dezember 2024 wird der DOSB weitere Schritte bei seiner Mitgliederversammlung in Saarbrücken beschließen. Für das erste Halbjahr 2025 ist zudem eine außerordentliche Mitgliederversammlung des DOSB geplant, die grundlegende Entscheidungen zur Bewerbung vorantreiben soll.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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