Charité-Mitarbeiter setzen Streik aus – Hoffnung auf faire Löhne!

Mitarbeitende der Charité Facility Management setzen Streik aus, um Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen zu ermöglichen.
Mitarbeitende der Charité Facility Management setzen Streik aus, um Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. (Symbolbild/Mein Berlin)

Berlin, Deutschland - Am 23. Mai 2025 haben die Mitarbeitenden des Charité Facility Management (CFM) entschieden, ihren aktuellen Streik auszusetzen. Diese Entscheidung ermöglicht die Verhandlungen mit der CFM-Geschäftsleitung, wobei die CFM und die Charité-Leitung dies zur Bedingung für eine Einigung gemacht haben. Die Gespräche sollen am kommenden Montag und Dienstag stattfinden und zielen darauf ab, einen Stufenplan zur Annäherung an die Bezahlung im öffentlichen Dienst zu erarbeiten sowie die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Die Tarifgespräche zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Arbeitgeber laufen bereits seit Anfang Februar. Verdi fordert für den Großteil der Mitarbeitenden eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), der auch an der Charité Anwendung findet. CFM hatte ursprünglich eine Gehaltserhöhung von 18 Prozent über drei Jahre vorgeschlagen, was von Verdi als „nicht zustimmungsfähig“ eingestuft wurde. Zuvor war ein Erzwingungsstreik ausgerufen worden, der bis zu einem erzielbaren Verhandlungsergebnis andauern sollte.

Hintergründe des Streikes

Seit 2006 erhalten die Beschäftigten des CFM keine Bezahlung nach dem TVöD, da gesundheitliche Dienstleistungen an ein Subunternehmen ausgelagert wurden, um die tariflichen Zahlungen zu umgehen. Dies hat zu anhaltenden Unzufriedenheiten und sozialen Spannungen geführt. Trotz mehrfacher Versprechungen von Politiker:innen gibt es seit Jahren keinen Fortschritt in dieser Angelegenheit. Aktuell befinden sich die Beschäftigten seit Wochen im unbefristeten Streik, wobei täglich über 600 Streikende gezählt werden, was massive Auswirkungen auf die Abläufe hat.

Die Gewerkschaft Verdi äußert vorsichtige Hoffnungen auf eine Einigung, insbesondere hinsichtlich der Verhandlungsrahmenbedingungen. Eine erfolgreiche Lohnangleichung an das TVöD-Niveau würde eine Gehaltssteigerung von bis zu 40,9 Prozent bedeuten, während die CFM argumentiert, dass eine Erhöhung von 18 Prozent über drei Jahre wirtschaftlich nicht tragbar sei. Die Politik forderte einen Stufenplan zur Angleichung der Löhne, um die Situation zu verbessern.

Tarifverträge im Gesundheitswesen

Im deutschen Gesundheitswesen werden Tarifverträge von verschiedenen Organisationen wie Bund, Gemeinden, Ländern und privaten Unternehmen abgeschlossen. In diesem Kontext ist die aktuelle Situation der CFM-Arbeitnehmer besonders problematisch, da ihnen seit 2006 die tariflichen Regelungen vorenthalten werden. Ab März 2024 gelten neue Tarifregelungen für Pflegepersonal in Krankenhäusern, die eine deutliche Erhöhung der Gehälter mit sich bringen.

Über die letzten Jahre stiegen die tariflichen Monatsgehälter im Gesundheitswesen um 26,9 %, während die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum um 25,6 % anstiegen, was die Dringlichkeit einer positiven Lösung unterstreicht. Nach den jüngsten Tarifverträgen, die für verschiedene Berufsgruppen im Gesundheitswesen gelten, können Arbeitnehmer mit einer signifikanten Erhöhung ihrer Vergütung rechnen, sodass eine Angleichung für die CFM-Mitarbeitenden noch notwendiger erscheint.

Die Verhandlungen, die in der kommenden Woche beginnen, werden mit Spannung erwartet, da sie entscheidend für die Zukunft der rund 3.500 Beschäftigten des CFM sein könnten. Es bleibt abzuwarten, ob die Gespräche zu einem erfolgreichen Abschluss führen und die langanhaltenden Konflikte gelöst werden können.

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Ort Berlin, Deutschland
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