Brandenburgs erste Teeplantage: Ein Pionierprojekt in Schünow!

Schünow, Deutschland - In Schünow bei Teltow-Fläming entsteht die erste großflächige Teeplantage Deutschlands. Dieses Pionierprojekt wurde vor zwei Jahren von Antje Kühnle und ihrem Mann ins Leben gerufen. Die Teepflanze, die ursprünglich aus China stammt, wird dort unter besonderen klimatischen Bedingungen angebaut. Traditionell wird Tee bereits seit etwa 5.000 Jahren in China als Heilmittel verwendet. Damit die Pflanzen gedeihen können, bedarf es eines subtropischen bis tropischen Klimas, milder Winter, viel Niederschlag und einer erhöhten Lage.

In Europa sind Teepflanzen inzwischen auch in verschiedenen Regionen zu finden. Laut einer aktuellen Untersuchung gibt es über 100 Teefarmen, unter anderem auf den Azoren, in England, Italien, Frankreich und den Niederlanden. Teepod berichtet, dass auf den Azoren, etwa bei der Familie Mota, Tee seit fünf Generationen im Bio-Anbau kultiviert wird. Diese Plantage produziert jährlich etwa 40 Tonnen Tee, was den Stellenwert des Teeanbaus in Europa verdeutlicht.

Fortschritte in Schünow

Das erste Gewächshaus der Schünower Anlage wurde im November 2023 eröffnet und verfügt über moderne Ausstattung wie Fußbodenheizung, betrieben von einer Luft-Wärme-Pumpe, während der benötigte Strom aus einer Solaranlage stammt. In dem Gewächshaus wurden über 200.000 Samen gepflanzt, hauptsächlich Sorten aus asiatischen Anbaugebieten, und die Keimrate betrug nahezu 100 Prozent. Dies ist ein bemerkenswerter Fortschritt im Vergleich zu vorangegangenen Versuchen, bei denen nur 20 bis 30 Prozent der Samen aufgingen.

Bereits jetzt sind 10.000 Pflanzen im Freiland, und es ist geplant, ein weiteres Feld bis zum Herbst 2025 hinzuzufügen. Um die Qualität und Diversität des Angebots zu sichern, werden auch einige Jungpflanzen verkauft. Auf der Plantage ist das Ziel, bis zu 250.000 Teepflanzen auf einer Fläche von drei Hektar im Freien anzubauen.

Langzeitprojekt und Blick in die Zukunft

Die ersten Versuchspflanzen wurden 2023 geerntet und getestet. Das Langzeitprojekt sieht vor, dass es fünf Jahre dauert, bis die Pflanzen ihren vollen Ertrag liefern. Diese Teepflanzen können bis zu 800 Jahre lang produktiv sein, was die potenziell nachhaltige Perspektive des Projekts unterstreicht.

Die Betreiber planen zudem, den Hof im kommenden Jahr für Besucher zu öffnen und eine „Oase der Ruhe“ zu schaffen, die die Prinzipien der nachhaltigen Landwirtschaft beachtet. Geplant sind der Bau einer Teeverarbeitungsstraße sowie einer Gastroküche im alten Kuhstall auf dem Gelände.

Insgesamt wird in Deutschland, besonders in Freiburg und anderen Regionen, der Teeanbau vorangetrieben. Roberts Teehaus hebt hervor, dass die Qualität des europäischen Tees durchaus überzeugend sein kann, auch wenn die Produzenten vielfach nur kleine Mengen ernten. Das zunehmende Interesse an regionalem Anbau könnte dem Teeanbau in Deutschland eine zukunftsträchtige Perspektive bieten.