Berliner Fußballkrise: Traditionsvereine kämpfen ums Überleben!

Berliner Fußballkrise: Traditionsvereine kämpfen ums Überleben!

Alt-Hohenschönhausen, Berlin, Deutschland - In Berlin streben zahlreiche Fußballvereine nach einer festen Etablierung im Profifußball, jedoch scheitern viele an den Herausforderungen des Wettbewerbs. Insbesondere der BFC Dynamo, der Berliner AK und FC Viktoria 1889 symbolisieren die Ambitionen und Rückschläge des heimischen Fußballs. Der BFC Dynamo, gegründet 1966 und bekannt als Rekordmeister der DDR-Oberliga, erlebte zwischen 1979 und 1988 eine Glanzzeit mit zehn Meistertiteln in Folge. Doch nach der Wende hatte der Verein Schwierigkeiten, sich im wiedervereinten Deutschland zu behaupten. 2001 führte eine finanzielle Krise zur Insolvenz und der Abgabe der Spielberechtigung für die Oberliga. Trotz dieser Rückschläge schaffte es der BFC Dynamo, 2014 in die Regionalliga Nordost aufzusteigen, wo er seither zuschaut. In der Saison 2021/22 konnte der Verein die Regionalliga-Meisterschaft gewinnen, scheiterte jedoch im Drittliga-Aufstieg gegen den VfB Oldenburg.

Der Berliner AK (BAK) wurde 2001 von Mehmet Ali Han übernommen, als der Verein vor der Insolvenz stand. Nach einer kurzen Stabilisierung in der Regionalliga Nordost kam es jedoch zu einem Rückschlag, als die Unternehmerfamilie Han im Sommer 2023 ihr Engagement beendete. Dies führte zu finanziellen Schwierigkeiten und der Abstieg des Vereins in die fünftklassige Oberliga. In der Saison 2015/16 war der BAK nur ein Tor vom Aufstieg in die Drittklassigkeit entfernt und punktgleich mit dem FSV Zwickau, bevor die Probleme begannen. Seine Ambitionen blieben jedoch unerfüllt und die Suche nach einer Neustrukturierung verlief erfolglos.

Schicksal des FC Viktoria 1889

Der FC Viktoria 1889 hat sich zum Ziel gesetzt, als dritte Kraft im Berliner Fußball hinter 1. FC Union und Hertha BSC zu agieren. Nachdem der chinesische Investor Alex Zheng 2018 in den Verein einstieg, kam es nur wenige Monate später zu einem Insolvenzverfahren wegen ausbleibender Zahlungen. Ein Punktabzug war die Folge davon, gefolgt von einem massiven Kaderumbau und Trainerwechsel. In der Saison 2021/22 erreichte Viktoria zwar die 3. Fußball-Liga, stieg jedoch sofort wieder ab. Aktuell muss der Verein ein vorläufiges Insolvenzverfahren über die Fußball GmbH einleiten, nachdem er aus der Regionalliga in die Oberliga abgestiegen ist. Das Amtsgericht Charlottenburg eröffnete das Verfahren am Donnerstag, mit dem Ziel, das Vermögen der GmbH bis zur Entscheidung über den Insolvenzantrag zu schützen.

Obwohl das Insolvenzverfahren den eingetragenen Verein (e. V.) und die Frauenfußball-GmbH nicht betrifft, wird ein starker Fokus auf Gespräche mit Partnern, Sponsoren und Unterstützern gelegt, um die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Trotz der ernsten Situation bei Viktoria gibt es momentan keine unmittelbaren Auswirkungen auf die kommende Oberliga-Saison.

Die Herausforderungen der Berliner Fußballvereine zeigen, wie schwierig es ist, in der hochklassigen Fußballlandschaft Deutschlands wettbewerbsfähig zu bleiben. Während einige Traditionsvereine wie der BFC Dynamo versuchen, sich neu zu erfinden, ringen andere wie der Berliner AK und FC Viktoria 1889 um ihre finanzielle Zukunft und die Wiederherstellung ihrer einstigen Ambitionen.