Bau-Turbo für Berlin: Ministerin kündigt schnelle Lösungen an!

Verena Hubertz fordert Maßnahmen für einen Bau-Turbo in Berlin, um bezahlbaren Wohnraum und schnelle Genehmigungen zu ermöglichen.
Verena Hubertz fordert Maßnahmen für einen Bau-Turbo in Berlin, um bezahlbaren Wohnraum und schnelle Genehmigungen zu ermöglichen. (Symbolbild/Mein Berlin)

Berlin, Deutschland - Am 2. Juni 2025 äußerte sich Verena Hubertz, die Bundesbauministerin der SPD, in einem Interview mit dem RND zu den Herausforderungen und Maßnahmen im Bauwesen Berlins. Sie betonte die Notwendigkeit eines „Bau-Turbos“ und forderte, dass es „knallen“ müsse im Bauwesen. Angesichts der letzten vier Jahre, die von externen Faktoren wie Krieg, Inflation und hohen Energiepreisen geprägt waren, sieht sie eine positive Trendwende am Horizont. Diese äußeren Umstände haben die Kosten für das Bauen erheblich erhöht, was durch die hohen Finanzierungskosten noch verschärft wurde. Hubertz sieht jedoch Anzeichen für eine Erholung und spricht davon, dass „hinter den Wolken wieder die Sonne hervorkommt“.

Die Ministerin fordert, dass innerhalb von 100 Tagen ein neu geplanter Paragraf im Baugesetzbuch eingeführt wird. Dieser soll die Aufstellung von Bebauungsplänen in einem beschleunigten Verfahren ermöglichen, um Genehmigungen rascher zu erteilen und Bauvorhaben zügiger umzusetzen. Hubertz ist sogar bereit, notfalls mit einer „Brechstange“ zu arbeiten, um diese Ziele zu erreichen.

Maßnahmen zur Förderung des Wohnungsbaus

In einer Rede im Deutschen Bundestag am 15. Mai 2025 wies Hubertz auch auf die Dringlichkeit des Themas bezahlbarer Wohnraum hin. „Wohnen soll kein Luxus sein“, betonte sie, und forderte eine funktionale Marktgestaltung, die nicht ausschließlich renditeorientiert ist. Die Bauindustrie trägt gegenwärtig 12 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Um mehr Bauaktivitäten zu initiieren, sind 500 Milliarden Euro an Sondervermögen für Investitionen eingeplant. Dieses Geld soll in Projekte fließen, die sowohl preiswert als auch nachhaltig sind.

Hubertz sprach drei zentrale Themen für den Wohnungsbau an: Tempo, Technologie und Toleranz. Sie plädiert für die Verkürzung der Genehmigungsverfahren und die Nutzung moderner Bauverfahren wie serielles Bauen und 3D-Druck. Um die Nachfrage nach Wohnraum zu decken, ist es außerdem notwendig, Bauland auszuweisen und Nachverdichtungen zu fördern. In diesem Zusammenhang ist die geplante Einführung des § 246e Baugesetzbuch zur Beschleunigung des Bauens von großer Bedeutung.

Zusätzlich zur Baugesetznovelle möchte die Ministerin die Verlängerung der Mietpreisbremse als Teil der Maßnahmen für bezahlbaren Wohnraum umsetzen. Der politischen Debatte um das Thema hat sich auch ein finanzielles Engagement angeschlossen: Über 3,5 Milliarden Euro jährlich sind für den sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Eine Verdopplung der Städtebauförderung soll dazu beitragen, lebenswerte Nachbarschaften zu schaffen.

Ein positiver Ausblick für den Wohnungsmarkt

Der Blick auf den Wohnungsmarkt zeigt, dass sich die Situation allmählich stabilisiert. Laut bmwsb.bund.de sind die Bauzinsen seit Ende 2023 deutlich gesunken. Dies hat zu einer Belebung des Wohnungsmarktes geführt. Im vierten Quartal 2024 stiegen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden um etwa 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Die Bundesregierung hat verschiedene Maßnahmen ergriffen, um sowohl den Wohnungsbau als auch die Bauwirtschaft zu unterstützen. Der Wohnungsbau hatte 2023 einen Anteil von 57 Prozent am gesamten Bauvolumen, was ihn zum dominierenden Sektor machte. Dies steht im Vergleich zu einem Anteil von 52,6 Prozent im Jahr 2009. Zudem wurde im sozialen Wohnungsbau ein Anstieg von 21 Prozent bei den geförderten Wohneinheiten im Jahr 2023 beobachtet.

Dennoch sind die Herausforderungen vielfältig. Der Bestand an Sozialmietwohnungen ist im Jahr 2023 auf rund 1,07 Millionen gesunken. Diese Gesamtzahl birgt die Prüfungen des Marktes, wo die Mietpreise besonders in Ballungsräumen stark gestiegen sind. Die Eigentumsquote in Deutschland lag 2022 bei 43,7 Prozent, was regionale Unterschiede aufzeigt und ein Zeichen dafür ist, dass der Wohnungsmarkt eine differenzierte Betrachtung erfordert.

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Ort Berlin, Deutschland
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