Alte Minen gefährden Bernau: Evakuierung und Sprengungen im Juni!

In Bernau drohen Evakuierungen wegen Munitionfunden bei Bauarbeiten. Sprengungen sind für Ende Juni geplant; Autobahn A11 wird gesperrt.
In Bernau drohen Evakuierungen wegen Munitionfunden bei Bauarbeiten. Sprengungen sind für Ende Juni geplant; Autobahn A11 wird gesperrt. (Symbolbild/Mein Berlin)

Schwanebecker Chaussee, 16321 Bernau, Deutschland - Die Stadt Bernau im Landkreis Barnim steht vor einer herausfordernden Situation. Bei Bauarbeiten an der Schwanebecker Chaussee wurden über 200 Panzerabwehrminen aus sowjetischer Produktion entdeckt. Der Bürgermeister André Stahl informierte darüber in einer Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Donnerstag. Der Fundort liegt auf dem Gelände des ehemaligen Heeresbekleidungsamtes, wo ein neues Wohngebiet mit bis zu 2000 Wohnungen, einer Schule und zwei Kitas geplant ist. Trotz der Entdeckung besteht laut ersten Informationen jedoch keine akute Gefahr für die Einwohner, da die meisten Minen transportfähig sind und abtransportiert werden können.

Von den 211 gefundenen Minen müssen 14 jedoch vor Ort gesprengt werden. Die Planungen für die Sprengung stehen noch am Anfang. Voraussichtlich soll der Sprengtermin Ende Juni stattfinden. Die genaue Festlegung der Sperrkreise und deren Größe ist gegenwärtig noch in Abstimmung, jedoch wird bereits erwartet, dass Teile des Stadtteils Lindow geräumt werden müssen. Dies betrifft einige Dutzend Gebäude und könnte zu Evakuierungen führen. Zudem wird die Autobahn A11 während der Sprengmaßnahmen voraussichtlich gesperrt, was zu Einschränkungen für den Verkehr führen kann.

Evakuierung und Sperrmaßnahmen

Die Stadt hat bereits Maßnahmen eingeleitet, um den betroffenen Anwohnern alternative Unterkünfte anzubieten. Experten des Kampfmittelräumdienstes sind in die Vorbereitungen involviert, um die Sprengungen sicher durchzuführen und die Gefahrengefahr für die Bevölkerung zu minimieren. Informationen zur Evakuierung werden über soziale Medien, Radio und die NINA-Warn-App verbreitet. Die Anwohner sollten darauf vorbereitet sein, ihre Wohnungen während der Sprengmaßnahmen zu verlassen.

Das Phänomen des Fundes von explosiven Kampfmitteln ist in Deutschland nicht neu. Regelmäßig werden auf Baustellen oder ehemaligen militärischen Übungsplätzen alte Munition, Granaten oder Bomben entdeckt. Im Jahr 2024 wurden beispielsweise in Thüringen rund 61 Tonnen solcher Objekte gefunden. Vor der Durchführung von Bauvorhaben ist daher eine sorgfältige Analyse historischer Daten notwendig, um potenzielle Gefahrenstellen auszumachen, wie die Internetseite des ADAC beschreibt. Bei Verdacht auf Munitionsrückstände sind Bauunternehmen verpflichtet, die entsprechenden Behörden zu informieren, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

Die Bürger von Bernau werden gebeten, ruhig zu bleiben und die Anweisungen der Stadtverwaltung und des Kampfmittelräumdienstes zu befolgen. Während der Sprengungen sind die Einschränkungen voraussichtlich kürzer als bei ähnlichen Einsätzen in anderen Städten, wie etwa in Oranienburg. Dennoch kann der Betrieb an lokalen Bahnhöfen und anderen Verkehrspunkten vorübergehend eingestellt werden. Um diesen Vorfällen entgegenzuwirken, setzt der Kampfmittelräumdienst auf technische Fortschritte wie Bodenscanner und Drohnen, um die Bergung zu erleichtern.

Die Stadt Bernau arbeitet systematisch daran, die Sicherheitslage zu klären und die Anwohner über die bevorstehenden Maßnahmen zu informieren. Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und Experten hat höchste Priorität, um für die Bevölkerung eine sichere Umgebung zu gewährleisten.

Für aktualisierte Informationen können Interessierte die Berichte auf rbb24, moz.de sowie auf der Seite des ADAC verfolgen.

Details
Ort Schwanebecker Chaussee, 16321 Bernau, Deutschland
Quellen