Berlin schwimmt auf Erfolgskurs: 24% der Drittklässler ohne Abzeichen!

Berlin schwimmt auf Erfolgskurs: 24% der Drittklässler ohne Abzeichen!
Berlin, Deutschland - Die Schwimmfähigkeiten der Berliner Grundschüler haben sich erfreulicherweise verbessert. Im Schuljahr 2023/2024 hatten rund 24% der Drittklässler kein Schwimmabzeichen in Bronze oder das Seepferdchen-Abzeichen. Zum Vergleich: In den vorherigen Jahren lag dieser Anteil bei knapp 25% (2022/2023) und rund 36% (2021/2022) ohne Abzeichen. Diese Entwicklungen werden nicht nur von der Schule beobachtet, sondern auch von Fachorganisationen, die die allgemeine Schwimmfähigkeit von Kindern in Deutschland analysieren.
Besonders alarmierend bleibt jedoch die Situation in bestimmten Bezirken Berlins. In Lichtenberg hatten 34,8% der Drittklässler kein Abzeichen, gefolgt von Neukölln (34,7%) und Spandau (30,6%). Diese Quoten sind besonders besorgniserregend, da sie im Schuljahr 2020/2021 teilweise über 50% lagen. Dagegen zeigen Bezirke wie Steglitz-Zehlendorf mit 11% und Charlottenburg-Wilmersdorf mit 15,8% verbesserte Ergebnisse.
Schwimmen als wichtige Fähigkeit
Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wird der Anteil der Kinder, die sich selbst als sichere Schwimmer einstufen, mit 57% angegeben, was leicht gesunken ist im Vergleich zu 2017 (59%). Es stellt sich jedoch heraus, dass viele Eltern fälschlicherweise glauben, ein Kind, das das Seepferdchen hat, könne sicher schwimmen. Das Seepferdchen bescheinigt nur die Beherrschung grundlegender Schwimmtechniken, während ein sicheres Schwimmen erst mit dem Bronze-Abzeichen, dem sogenannten Freischwimmer, gegeben ist.
Die DLRG schätzt weiter, dass 58% der Kinder am Ende der Grundschule keine sicheren Schwimmer sind. Besorgniserregend ist auch der Anteil der Kinder ohne Schwimmabzeichen, die von ihren Eltern als sicher oder unsicher eingestuft werden – dieser liegt bei 21%. Diese Informationen verdeutlichen die Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Eltern und der Realität der Schwimmfähigkeiten ihrer Kinder.
Folgen der Corona-Pandemie und Bädereinbußen
Die Situation wird zusätzlich durch die Schließungen von Schwimmbädern und die Einschränkungen während der Corona-Pandemie verschärft. Währen dieser Zeit fand zeitweilig kein Schwimmunterricht statt, was zu einem Anstieg der Nichtschwimmer führte. Laut einer Forsa-Umfrage hat sich der Anteil der Nichtschwimmer unter Grundschülern in Deutschland in den letzten fünf Jahren verdoppelt. Im Jahr 2022 konnten 20% der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen, während es 2017 noch 10% waren.
Die DLRG-Präsidentin Ute Vogt fordert nachdrücklich, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen können sollte. Dabei sind einige Faktoren entscheidend: Der Zugang zu Schwimmunterricht ist häufig in einkommensschwachen Haushalten eingeschränkt, wie Statistiken zeigen. Unter Kinder aus Haushalten mit einem Nettoeinkommen unter 2500 Euro können 49% nicht schwimmen, während es bei Kindern aus Haushalten mit über 4000 Euro nur 12% sind.
Die sich abzeichnenden Trends in Bezug auf Schwimmunterricht und Fähigkeiten sind besorgniserregend, und sowohl Schulen als auch Kommunen sind gefordert, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Kostenlose Intensivkurse in den Schulferien könnten ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Für weitere Informationen zu Schwimmfähigkeiten und deren Entwicklung in Deutschland können Sie die Berichte von rbb24, der DLRG und der Süddeutschen Zeitung lesen.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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