Uferfrauen: Ein bewegendes Dokument über Lesbenleben in der DDR!

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Dokumentarfilm „Uferfrauen“ präsentiert Lebensgeschichten lesbischer Frauen in der DDR. Vorführung am 10. Juli 2025 in Berlin.

Dokumentarfilm „Uferfrauen“ präsentiert Lebensgeschichten lesbischer Frauen in der DDR. Vorführung am 10. Juli 2025 in Berlin.
Dokumentarfilm „Uferfrauen“ präsentiert Lebensgeschichten lesbischer Frauen in der DDR. Vorführung am 10. Juli 2025 in Berlin.

Uferfrauen: Ein bewegendes Dokument über Lesbenleben in der DDR!

Am Donnerstag, den 10. Juli 2025, findet in der Bezirkszentralbibliothek Pablo Neruda eine Dokumentarfilmvorführung mit dem Titel „Uferfrauen – Lesbisches L(i)eben in der DDR“ statt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr, der Einlass öffnet bereits um 17.30 Uhr. Die Filmemacherin Barbara Wallbraun, geboren 1983 in Thüringen, hat sieben Jahre an diesem Projekt gearbeitet, das geprägt war von Rückschlägen. Die Anmeldung zur Veranstaltung ist erforderlich und die Barrierefreiheit wird durch eine Rampe und eine rollstuhlgerechte Toilette gewährleistet. Weitere Informationen erhalten Interessierte über die E-Mail-Adresse info-stadtbibliothek@ba-fk.berlin.de.

Der Film porträtiert sechs lesbische Frauen aus der DDR und beleuchtet deren Lebensgeschichten. Im Fokus stehen Themen wie lesbische Subkultur in Berlin, unkonventionelle Familienplanung und der oft einsame Kampf um Selbstbestimmung in einer sozialistischen Gesellschaft. Wallbrauns Werk thematisiert die gesellschaftliche Tabuisierung von Homosexualität sowie die Konflikte, die häufig mit dem Gesetz verbunden waren. Der Film gilt als Dokument weiblicher Selbstermächtigung und widerspiegelt ein bedeutendes Kapitel in der deutschen Queer-Geschichte, insbesondere in einer Zeit, in der lesbische Frauen in der DDR häufig unsichtbar blieben.

Filmtechnik und Beteiligte

Besondere Aufmerksamkeit verdient die innovative Filmtechnik, die Wallbraun einsetzt. Durch Animationssequenzen wird das Fehlen archivarischer Aufnahmen kompensiert, was dem Film eine einzigartige visuelle Sprache verleiht. Nach der Aufführung ist ein Publikumsgespräch mit der Filmemacherin vorgesehen, um weitere Facetten der Thematik zu diskutieren. Wallbraun ist auch für ihre Referententätigkeiten bekannt, darunter die Themen „Lesben im Visier der Staatssicherheit“ und „Frauen und ihre Rolle(n) im Filmbusiness“.

Die Lebensrealität lesbischer Frauen in der DDR war von einer langen Geschichte der Isolation und Stigmatisierung geprägt, die im Bericht der bpb eindrucksvoll dokumentiert wird. In den 1960er-Jahren wurde Homosexualität oft als Gefahr für die Gesellschaft betrachtet, und selbst im sozialistischen System blieben LGBTQ+-Personen stark angefeindet.

Wichtige gesellschaftliche Entwicklungen

Erst in den 1980er-Jahren, als Aktivisten begannen, sich für die Sichtbarkeit und die Rechte von Homosexuellen einzusetzen, fand eine langsame Veränderung statt. Die Gründung der Homosexuellen Interessengemeinschaft Berlin 1973 und das erste DDR-weite Lesbentreffen 1978, trotz der Widerstände durch die Behörden, markieren wichtige Fortschritte. Diese Entwicklungen sind Teil der gesellschaftlichen Umbrüche, die auch Wallbrauns Film thematisiert.

„Uferfrauen“ wurde nicht nur mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, sondern hat auch die Möglichkeit geboten, über verschiedene Veranstaltungen hinweg mit einem breiten Publikum über lesbisches Leben in der DDR zu diskutieren. Die filmische Aufarbeitung und das anschließende Gespräch bieten wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Errungenschaften, die das Leben lesbischer Frauen in der ehemaligen DDR prägten.

Interessierte können den Film und die Diskussion nicht nur in Berlin, sondern auch in einer Sonderreihe im Osnabrücker Filmfest erleben, wo das Thema ebenfalls im Mittelpunkt steht und zur Aufklärung über die Lebensweisen von LSBTIQ*-Personen beiträgt (Filmfest Osnabrück). Der Besuch solcher Veranstaltungen ist eine Möglichkeit, das Bewusstsein für die Geschichte und die heutigen Herausforderungen der LGBTQ+-Gemeinschaft zu schärfen.