Elisabeth Schumacher: Widerstandskämpferin wird posthum geehrt!
Erfahren Sie mehr über Elisabeth Schumacher, Widerstandskämpferin in Tempelhof-Schöneberg, und ihre Ehrung durch eine Grünanlage.

Elisabeth Schumacher: Widerstandskämpferin wird posthum geehrt!
Am 25. August 2025 wird in Tempelhof-Schöneberg eine Grünanlage nach der Widerstandskämpferin Elisabeth Schumacher benannt. Diese Würdigung zielt darauf ab, das Leben und Wirken einer bemerkenswerten Frau zu ehren, die während der nationalsozialistischen Diktatur einen mutigen Kampf gegen das Unrecht führte. Elisabeth Schumacher, geboren am 28. April 1904 in Darmstadt, galt in der Zeit des Nationalsozialismus aufgrund der Nürnberger Gesetze als „Halbjüdin“ und war daher in ihren beruflichen Möglichkeiten stark eingeschränkt.
Nach einem Studium an der Kunstgewerbeschule Offenbach und den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst in Berlin arbeitete sie freiberuflich als Grafikerin. Unter anderem war sie für das Deutsche Arbeitsschutzmuseum tätig, wo sie wichtige Kontakte knüpfte. Im Jahr 1934 heiratete sie den Bildhauer Kurt Schumacher und engagierte sich in der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“, die geheim Informationen an die Alliierten weitergab und die Verbrechen des NS-Regimes dokumentierte.
Widerstand und Verfolgung
In ihrer Rolle innerhalb der Roten Kapelle war Elisabeth Schumacher aktiv an der Verbreitung von Flugblättern beteiligt und versuchte, jüdische Verwandte vor der Deportation zu schützen. Trotz der ständigen Gefahr für ihr Leben setzte sie sich unermüdlich für Menschen ein, die unter dem Regime litten. Diese unerschütterliche Entschlossenheit führte dazu, dass sie im September 1942 verhaftet wurde.
Die Inhaftierung und die anschließende Verurteilung zum Tode am 19. Dezember 1942 durch das Reichskriegsgericht waren das Ergebnis ihrer unbeugsamen Haltung. Am 22. Dezember 1942 wurde sie in Berlin-Plötzensee hingerichtet, nur kurze Zeit nach ihrem Mann. Ihr Tod ist ein tragisches Zeugnis für den Mut und die Opferbereitschaft von Frauen im Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft.
Über die Erinnerungskultur
In Tempelhof-Schöneberg sind derzeit nur etwa 4 Prozent der Straßen nach Frauen benannt, was den Bedarf an einer verstärkten Würdigung von Frauen in der Geschichte unterstreicht. Das Bezirksamt setzt sich aktiv für die Anerkennung weiblicher Leistungen in Gesellschaft und Kultur ein. Die Benennung der Grünanlage nach Elisabeth Schumacher ist ein bedeutender Schritt in diese Richtung.
Darüber hinaus sorgen bereits Gedenktafeln in Frankfurt und Tempelhof sowie ein Stolperstein dafür, dass das Andenken an diese bemerkenswerte Frau nicht in Vergessenheit gerät. Ihre Geschichte und ihr Mut sind nicht nur Inspiration für zukünftige Generationen, sondern auch ein wichtiger Teil der Erinnerungskultur, die Frauen im Widerstand beachtet und ehrt. Um die Rolle von Frauen im Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime stärker ins Bewusstsein zu rücken, sind weitere Initiativen notwendig, wie verschiedene Artikel zur Thematik zeigen, unter anderem von der Medienwerkstatt Franken.