Tempelhof-Schöneberg ruft zur Teilnahme am Integrationswettbewerb auf!

Tempelhof-Schöneberg ruft zur Teilnahme am Integrationswettbewerb auf!

Berlin, Deutschland - In Berlin wird das Engagement für die Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte in diesem Jahr besonders gewürdigt. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat einen Wettbewerb ins Leben gerufen, der sich an Vereine, Initiativen und Einzelpersonen richtet, um innovative Integrationsmaßnahmen zu erkennen und zu fördern. Die eingereichten Vorschläge müssen bis zum 9. September 2025 eingegangen sein und werden von einer unabhängigen Jury bewertet. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und Bezirksverordnetenvorsteher Stefan Böltes.

Das Preisgeld für die besten Ideen beträgt 2.000 Euro. Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen die Vorschläge bestimmte Kriterien erfüllen. Dazu gehören die Originalität der Ideen, ihre vorbildliche Wirkung sowie die Gewährleistung parteipolitischer Neutralität. Aus den eingereichten Vorschlägen wird die Jury die vielversprechendsten Maßnahmen auswählen, die nachhaltige Effekte auf die Integration haben können. Einzureichen sind die Vorschläge mit einer entsprechenden Begründung.

Integrationskurse und ihre Entwicklung

Ein bedeutender Teil der Integrationsförderung in Deutschland sind die Integrationskurse, die Anfang 2005 ins Leben gerufen wurden. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben seitdem über 3,6 Millionen Menschen an mehr als 235.000 Kursen teilgenommen. Im Jahr 2024 zählte man bereits 363.000 Teilnehmende, ein Rekordniveau. Diese Kurse beinhalten Sprach- und Wertevermittlung und sollen den Teilnehmenden helfen, das Sprachniveau B1 zu erreichen sowie Kenntnisse über demokratische Werte, die Rechtsordnung und die Geschichte Deutschlands zu erwerben. Bedenkt man, dass mehr als 20.000 Lehrkräfte diese Kurse durchführen, wird deutlich, wie umfassend die Bemühungen zur Integration in Deutschland sind.

Die Einführung der Berufssprachförderung im Jahr 2016 hat das Angebot weiter diversifiziert. Während im Jahr 2024 über 190.000 Personen einen Berufssprachkurs begannen, wurden seit Einführung der Programme über 1,1 Millionen Kurseintritte verzeichnet. Diese Maßnahmen unterstützen die Teilnehmenden aktiv beim Ankommen und Orientieren in der Gesellschaft, was von BAMF-Präsident Dr. Hans Eckhard Sommer betont wird. Er hebt die Rolle des BAMF als Kompetenzzentrum für Integration hervor und verweist auf den kontinuierlichen Wandel der Integrationsförderung.

Integration als gesamtgesellschaftliche Herausforderung

Die Integrationspolitik in Deutschland ist nicht erst seit Einführung der Integrationskurse im Jahr 2005 relevant. Bis in die späten 1990er Jahre galt Deutschland nicht als Einwanderungsland, und die Integration von Migranten wurde zunächst den Wohlfahrtsverbänden und Kommunen überlassen. Erste Forderungen nach aktiver Integrationsförderung sind bereits in den 1970er Jahren laut geworden, wobei das Zuwanderungsgesetz von 2005 die Verantwortung auf Bundesebene festschrieb. Heute erfolgt Integrationspolitik in Deutschland auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene und stellt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar.

Inzwischen haben 26,7% der Bevölkerung in Deutschland einen Migrationshintergrund, was das Thema Integration zu einem zentralen Punkt der politischen Diskussion macht. Berlin als Vorreiter hat sogar ein Landesantidiskriminierungsgesetz erlassen, um strukturelle Rassismusproblematiken anzugehen. Dennoch bleibt die Debatte über Rassismus und Diskriminierung in der Gesellschaft präsent, und die Integration wird zunehmend auch als interaktiver Prozess verstanden, der von allen gesellschaftlichen Akteuren gestaltet werden muss.

Die Initiativen in Tempelhof-Schöneberg sind Teil dieser umfassenden Bemühungen, um eine integrative Gesellschaft zu schaffen, die Chancengleichheit und Gleichbehandlung für alle Bürgerinnen und Bürger gewährleistet.

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OrtBerlin, Deutschland
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