Streit um Trostfrauen-Denkmal: Japan setzt Bezirk unter Druck!

Streit um Trostfrauen-Denkmal: Japan setzt Bezirk unter Druck!
Der Streit um den Standort des umstrittenen „Trostfrauen“-Mahnmal in Berlin geht weiter. In einer aktuellen Mitteilung hat das Bezirksamt Mitte bekannt gegeben, dass der Korea-Verband den angebotenen Ausweichstandort auf dem Grundstück einer Wohnungsbaugenossenschaft abgelehnt hat. Dieser Standort liegt nur rund 100 Meter vom bisherigen Platz entfernt und sollte ursprünglich die künstlerische sowie politische Wirkung der Statue gewährleisten. Der Korea-Verband argumentiert, dass das Mahnmal im öffentlichen Straßenland stehen muss, um seine beabsichtigte Wirkung ausüben zu können und um die Erinnerung an die Zwangsprostitution koreanischer Frauen während des Zweiten Weltkriegs angemessen zu repräsentieren.
Das Denkmal ist eine Nachbildung einer Skulptur in Seoul, die an die Verschleppung und Zwangsprostitution von bis zu 200.000 Frauen erinnert, viele von ihnen waren minderjährig. Trotz des Widerstands der japanischen Regierung, die Druck auf Länder ausübt, in denen ähnliche „Friedensstatuen“ errichtet wurden, hat das Mahnmal in Berlin seit 2020 nur zeitlich begrenzte Genehmigungen vom Bezirk erhalten. Derzeit duldet das Verwaltungsgericht das Denkmal bis zum 28. September. Die Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) berichtet von einem Gespräch mit den Beteiligten im Juli, in dem die Situation erörtert wurde.
Politischer Widerstand und internationale Spannungen
Kürzlich, am 13. August, lehnte der Korea-Verband den Alternativstandort ab, was die Spannungen um das Mahnmal weiter anheizt. Der regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) bezeichnete die Darstellung der Statue in Moabit als „einseitig“ und forderte Veränderungen bei der Statue. Berichte deuten zudem darauf hin, dass Wegner Einfluss auf Bildungsprojekte des Korea-Verbands genommen hat.
Die japanische Regierung hat zu diesem Thema auch eine kontroverse Vereinbarung mit Südkorea aus dem Jahr 2015 erwähnt. In diesem Abkommen entschuldigte sich Japan und zahlte 7,6 Millionen Euro an die Betroffenen, jedoch wurde im Gegenzug gefordert, dass die Statue in Seoul abgebaut werden sollte. Diese Forderung stieß jedoch auf Widerstand von Betroffenen-Organisationen, sodass die Statue in Seoul weiterhin steht.
Die Tensions über das Mahnmal in Berlin stehen im Kontext der schwierigeren politischen Beziehung zwischen Japan und Korea sowie den bestehenden gesellschaftlichen Konflikten rund um die historische Verarbeitung von sexualisierter Gewalt im Krieg. Der Druck auf die Städte, die solche Mahnmale aufstellen wollen, wächst, was die Diskussion um historische Gerechtigkeit und Erinnerungskultur nur noch verstärkt. Weitere Kontextinformationen zur Thematik erhalten Sie auf wetter.com .