Solarparks für Artenvielfalt: Grüner Strom mit Naturschutz vereint!

Solarparks für Artenvielfalt: Grüner Strom mit Naturschutz vereint!
Neuhausen, Spree-Neiße, Deutschland - Immer mehr Solarparks entstehen in der Lausitz, was den Flächendruck erhöht. Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die Artenvielfalt in der Region. Pascal Scholz von der Hochschule Anhalt spricht über die Herausforderungen, die mit der Errichtung solcher Anlagen einhergehen. Flächen werden nicht nur für die Landwirtschaft und die Energieerzeugung benötigt, sondern auch für den Schutz der Artenvielfalt. Unter den Solarmodulen herrschen häufig ungünstige Bedingungen für viele Arten, doch in den Zwischenräumen gibt es Potenzial, so Scholz.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Solarpark Laubsdorf in Neuhausen (Spree-Neiße), der seit 2021 Teil eines Forschungsprojektes ist. Ziel des Projekts „Biodiv-Solar“ ist es, Strategien zu entwickeln, um Pflanzen und Insekten in Solarparks zu fördern. Durch große Reihenabstände zwischen den Solarmodulen wird die Verschattung minimiert, was eine wichtige Voraussetzung zur Aufwertung der Flächen für die Biodiversität darstellt. Hier sollen Rückzugsräume für Tierarten geschaffen werden.
Biodiversitäts-Photovoltaik als Lösungsansatz
Mit der Initiative zur Biodiversitäts-Photovoltaik (Biodiv-PV) richtet sich der Fokus auf die Verbindung zwischen Stromerzeugung und der Förderung der Biodiversität. Laut Fraunhofer ISE sollen technische Anpassungen sowie Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung von Solaranlagen entwickelt werden. Ziel ist es, Lebensräume zu schaffen und die ökologischen Bedingungen auf den Flächen erheblich zu verbessern – eine starke Reaktion auf das Artensterben und den Klimawandel.
Um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, die mit dem Solarpaket I verbunden sind, werden Naturschutzmaßnahmen zur Pflicht. Betreiberinnen und Betreiber von Solarparks sind demnach gefordert, geeignete Zielartenkonzepte zu erstellen, die die standörtlichen Gegebenheiten sowie die örtlichen Biotopstrukturen berücksichtigen.
Herausforderungen der praktischen Umsetzung
Trotz der positiven Ansätze gibt es nach wie vor Herausforderungen. Bestandsaufnahmen zeigen, dass viele Solarparks, die selbstbegrünt sind, oft keine wertgebenden Grünlandarten aufweisen. Ein langfristiges Problem bleibt der Verlust von Grünland in der Landschaft. Aktive Pflege sowie die Einbringung von Saatgut sind essenziell, um die Artenvielfalt in diesen Räumen weiter zu fördern. Dies wird auch durch das Bundesamt für Naturschutz unterstützt, welches die Schaffung von standortangepassten Biotopelementen vorschlägt.
Folgende Maßnahmen könnten zur Verbesserung der Biodiversität beitragen:
- Gehölzinseln
- Steinhaufen
- Rohbodenstellen
- Blühstreifen
- Tümpel
Um die angestrebten Erfolge langfristig zu sichern, ist eine regelmäßige Pflege dieser Biotope erforderlich. Die Forschungsergebnisse des Projekts fließen in die Planung neuer Solarparks ein und sollen helfen, die biologischen Potenziale der Flächen umfassend zu nutzen und gleichzeitig den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden.
Insgesamt stellt der Solarpark Laubsdorf ein zukunftsweisendes Beispiel dar, wie auch unter den Herausforderungen des Flächendrucks die Aufwertung der Artenvielfalt in Solarparks gelingen kann. Der Erfolg dieser Maßnahmen könnte entscheidend sein, um den langfristigen Erhalt einer gesundheitsfördernden Umwelt für gegenwärtige und zukünftige Generationen zu sichern.
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Ort | Neuhausen, Spree-Neiße, Deutschland |
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