Schulplatzchaos in Berlin: Eltern verzweifeln an neuen Regeln!

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Berliner Schulplatzvergabe 2025: Eltern kämpfen um Wunschschulen trotz Notendruck und Platzmangel. Bildungsexperte fordert Reformen.

Berliner Schulplatzvergabe 2025: Eltern kämpfen um Wunschschulen trotz Notendruck und Platzmangel. Bildungsexperte fordert Reformen.
Berliner Schulplatzvergabe 2025: Eltern kämpfen um Wunschschulen trotz Notendruck und Platzmangel. Bildungsexperte fordert Reformen.

Schulplatzchaos in Berlin: Eltern verzweifeln an neuen Regeln!

Am 10. Juli 2025 haben viele Berliner Eltern die erlösenden Nachrichten über die Schulzuweisungen ihrer Kinder für weiterführende Schulen erhalten. Die Vergabe der Schulplätze gestaltet sich jedoch als zunehmend problematisch, insbesondere für Schülerinnen und Schüler mit sehr guten Leistungen. Bildungsexperte Dieter Dohmen äußert in diesem Zusammenhang, dass die Zahl der Schulplätze in Berlin nicht ausreichend sei und immer mehr Härtefälle auftreten. Die aktuelle Regelung der Schulplatzvergabe könnte dringend überdacht werden, so Dohmen weiter, insbesondere die Reihenfolge, in der Plätze vergeben werden.

Im Zuge der neuen Bildungsrichtlinien wurde die Durchschnittsnote, die für den Zugang zu einem Gymnasium erforderlich ist, auf 2,2 festgelegt. Diese Regelung hat zur Folge, dass die Anzahl der Schüler, die auf Gymnasien wechseln, sinkt, wodurch der Druck auf Integrierte Sekundarschulen weiter steigt. Die sogenannten „beliebten“ Schulen haben die Möglichkeit, Schüler:innen mit den besten Noten auszuwählen, was andere Kinder, insbesondere aus weniger bildungsnahen Familien, benachteiligt. Der Leistungsdruck auf Grundschüler nimmt zu, viele nehmen bereits Nachhilfe, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Kritik der Verbände

Der Grundschulverband und der Gesamtschulverband haben den Wechseldruck für Grundschüler in weiterführende Schulen scharf kritisiert. Sie bezeichnen die neuen Regeln als Teil einer „Skandalkette“, die Schulen in akute Schwierigkeiten bringt. Sechstklässler müssen einen bestimmten Notendurchschnitt erreichen, um an einem Gymnasium aufgenommen zu werden. Wenn dieser Notenschnitt nicht erreicht wird, müssen sie einen fragwürdigen „Probeunterricht“ absolvieren. Nur ein Bruchteil der Kinder besteht diesen Test und erhält schließlich einen Platz am Gymnasium.

Die Auswirkungen sind spürbar: In Friedrichshain-Kreuzberg gab es im Vergleich zum Vorjahr ein Drittel mehr Anmeldungen an Sekundarschulen, während sich an Gymnasien ein Rückgang um ein Drittel beobachten lässt. Gleichzeitig erleben zahlreiche Kinder und deren Eltern Enttäuschungen, da aufgrund von Raumproblemen viele Schüler nicht an einer ihrer drei Wunschschulen aufgenommen werden konnten. Die Schulbescheide wurden in der vergangenen Woche versendet, was ein weiteres Problem aufwirft: Die lange Wartezeit auf die Bescheide hätte vermieden werden können, so Ines Garlisch, Vorsitzende des Grundschulverbandes.

Platzvergabe und Schulwegproblematik

Berichten zufolge erhielten etwa 90 Prozent der Schüler einen Platz an einer ihrer Wunschschulen. Dennoch sind unzureichende Plätze ein immer wiederkehrendes Thema. Rund 170 Schüler aus den Bezirken Pankow, Mitte und Treptow-Köpenick blieben in diesem Jahr ohne Schulplatz, was zu langen und unzumutbaren Schulwegen führt. In Berlin gilt ein Schulweg von rund einer Stunde pro Strecke als akzeptabel, was jedoch gerade für jüngere Kinder problematisch ist.

Das aktuelle Vergabeverfahren sieht vor, dass 60 Prozent der Plätze auf Basis schulischer Kriterien vergeben werden, 30 Prozent über ein Losverfahren und 10 Prozent an Härtefälle. Im neuen Schuljahr wird zudem erwartet, dass die Gymnasien geringere Schülerzahlen haben, während Gemeinschafts- und integrierte Sekundarschulen überrannt werden. Ein Beispiel ist ein Mädchen mit einer Förderprognose von 1,1, welches keinen Platz am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium erhielt, da es 236 Bewerber für nur 126 Plätze gab.

Die Bildungsverwaltung hat bereits signalisiert, dass man den Bezirken helfen möchte, um bis zum 22. Juni jedem Schüler eine Schulzuweisung zu ermöglichen. Dennoch bleibt die Diskussion um die Vergabekriterien und die Schulstruktur in Berlin ein heikles und umstrittenes Thema, mit der Gefahr, dass geplante Veränderungen auf Widerstand bei den Eltern stoßen, die Gymnasien bevorzugen.

Zusammenfassend zeigt sich, dass der Übergang in die Sekundarstufe I dringend reformbedürftig ist und eine Neuregelung gefordert wird, um den Schülern einen reibungsloseren und faireren Zugang zu den Bildungseinrichtungen zu ermöglichen.