Rüdersdorf plant Wärmeversorgung: Klima-Umstieg ohne fossile Brennstoffe!

Erfahren Sie, wie Rüdersdorf eine klimaneutrale Wärmeversorgung plant und Herausforderungen bei der Wärmeplanung meistert.

Erfahren Sie, wie Rüdersdorf eine klimaneutrale Wärmeversorgung plant und Herausforderungen bei der Wärmeplanung meistert.
Erfahren Sie, wie Rüdersdorf eine klimaneutrale Wärmeversorgung plant und Herausforderungen bei der Wärmeplanung meistert.

Rüdersdorf plant Wärmeversorgung: Klima-Umstieg ohne fossile Brennstoffe!

In Deutschland wird die Wärmeversorgung bis 2045 ohne fossile Brennstoffe angestrebt. Brandenburger Kommunen sind aufgefordert, aktiv an der Planung ihrer Wärmeversorgung mitzuarbeiten. In Rüdersdorf, einer Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland, werden aktuell 95% der Wärme noch mit Erdgas erzeugt. Um die Transformation zu erneuerbaren Energien und der Nutzung industrieller Abwärme voranzutreiben, hat Rüdersdorf einen Wärmeplan initiiert. Dieser wird derzeit erstellt und soll den Bürgern eine Planungssicherheit bieten, auch wenn der endgültige Beschluss noch aussteht.

Die Herausforderung bei der Wärmeplanung liegt unter anderem in der Datenbeschaffung. Während Informationen über das Gasnetz relativ einfach zugänglich sind, gestaltet sich die Beschaffung von Angaben durch Schornsteinfeger und über das Stromnetz schwieriger. Dennoch zeigen Umfragen, dass es in der Bevölkerung kaum Widerstände gegen die Wärmewende gibt. Viele Bürger hoffen auf neue Eignungsgebiete und Anschlussmöglichkeiten an das Fernwärmenetz. In Rüdersdorf konnten bereits zwei Eignungsgebiete identifiziert werden: das Rüdersdorfer Zentrum und das Wohngebiet Albrecht-Thaer.

Aktuelle Entwicklungen in der Wärmeplanung

Die Brandenburger Kommunen befinden sich im bundesweiten Vergleich noch in der Anfangsphase der Wärmeplanung. Nur ein Drittel der Gemeinden hat damit begonnen, was unter dem bundesweiten Durchschnitt liegt. Fünf Kommunen, darunter Premnitz und Oranienburg, haben bereits ihre Wärmeplanung abgeschlossen. Der Infrastruktuminister von Brandenburg, Detlef Tabbert, zeigt sich jedoch optimistisch, dass die gesetzten Termine eingehalten werden. Kommunen mit weniger als 100.000 Einwohnern haben bis zum 30. Juni 2028 Zeit, ihren Wärmeplan einzureichen, während Potsdam dafür bis zum 30. Juni 2026 Zeit hat.

Neben den Herausforderungen der Planung gibt es auch eine steigende Nachfrage nach Wärmepumpen. Laut dem Unternehmen Enpal wurden 2023 monatlich fast so viele Wärmepumpen installiert wie im gesamten Jahr 2022. Das Unternehmen fordert jedoch mehr Planungssicherheit von der Bundesregierung, um effizientere Prozesse zu gewährleisten und die Kosten für Wärmepumpen ohne staatliche Förderung zu senken.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und künftige Anforderungen

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, bis 2045 den Gebäudebestand treibhausgasfrei mit Wärme zu versorgen. Angesichts unsicherer fossiler Energieversorgung und steigender Heizkosten wird eine Transformation der Wärmeversorgung als notwendig erachtet. Hierzu sind moderne Wärmenetze und Heizsysteme von zentraler Bedeutung. Aktuell befinden sich zwei Gesetze in Vorbereitung, die Investitions- und Planungssicherheit für Kommunen ab 10.000 Einwohnern schaffen sollen. Dies soll dazu beitragen, dass Kommunen verlässliche Lösungen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung finden.

Die Wärmeplanung wird als ein Schlüsselinstrument für die Schaffung eines nachhaltigen Wärmeversorgungssystems angesehen, wobei regelmäßig Bestands- und Potenzialanalysen durchgeführt und die Wärmepläne aktualisiert werden sollten. Die gesellschaftliche Beteiligung ist ebenfalls essenziell, um Konflikte zu vermeiden und die Akzeptanz der Maßnahmen zu erhöhen. Dänemark wird häufig als Beispiel für erfolgreiche und verbindliche Wärmeplanung angeführt.

In der kommenden Woche wird der Wärmeplan von Rüdersdorf im Ausschuss beraten, während ein Beschluss am 22. Juli erwartet wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Fortschritte die Brandenburger Kommunen auf ihrem Weg in eine klimaneutrale Wärmeversorgung machen werden.

Die Erfolge und Herausforderungen der Wärmeplanung in Deutschland stehen auch im Fokus einer Umfrage, die herausgefunden hat, dass unter den Akteuren insbesondere Kommunikation und Datenverfügbarkeit als entscheidend für den Erfolg der Planung angesehen werden. Mangelndes Personal und die Ausgestaltung von Umsetzungsmaßnahmen sind häufig genannte Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Die Chancen für nachhaltige Lösungen und innovative Anwendungsformen im Bereich der Wärmeversorgung scheinen vielversprechend. Es ist jedoch eine koordinierte Anstrengung aller Beteiligten notwendig, um die gesetzten Klimaziele erreichen zu können.

Weitere Informationen sind verfügbar auf rbb24, Fraunhofer ISI und BMWSB.