Revolutionäre Messboje im Scharmützelsee: Algenwuchs im Fokus!
Am Scharmützelsee wird eine Messboje installiert, um Algenwachstum zu überwachen und Umweltkatastrophen vorzubeugen.

Revolutionäre Messboje im Scharmützelsee: Algenwuchs im Fokus!
Eine neue Ära der Umweltüberwachung hat am Scharmützelsee begonnen. Am Dienstag, dem 23. Juli 2025, wurde eine 200 Kilogramm schwere Messboje im südlichen Teil des Sees verankert. Diese innovative Technologie wird vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Magdeburg betrieben und ist Teil des Forschungsprojekts „Algenmonitor“, das darauf abzielt, das Algenwachstum in Gewässern zu überwachen. Die Initiative ist insbesondere von Bedeutung, um künftige Umweltkatastrophen, wie das massenhafte Fischsterben im Fluss Oder vor drei Jahren, zu vermeiden, das auf ein Gift von Goldalgen zurückzuführen war.
Die Boje kann entscheidende Daten wie Wassertemperatur, Leitfähigkeit, pH-Wert, Sauerstoffgehalt und Algenmenge messen. Auch meteorologische Daten wie Wind, Lufttemperatur und Sonneneinstrahlung werden erfasst. Die gewonnenen Informationen werden zweimal täglich nach Magdeburg übermittelt, was die Forschung wesentlich vereinfacht und beschleunigt. Die Entwicklung der Messboje nahm vier Jahre in Anspruch.
Überwachung der Wasserqualität
Der Scharmützelsee ist nicht nur der Standort dieser neuen Technologie, sondern auch ein beliebtes Erholungsziel und eine der größten natürlichen Wasserflächen Brandenburgs. Aktuelle Informationen des Seenland Oder-Spree e.V. zeigen, dass die Wasserqualität an den regulär genutzten Badestellen in Diensdorf, Saarow und der Umgebung mikrobiologisch einwandfrei ist. Proben des Gesundheitsamts Oder-Spree vom 6. Mai 2025 belegen, dass Werte für Escherichia coli und Enterokokken weit unter den festgelegten Grenzwerten liegen.
Die Sichttiefe im Strandbad Diensdorf beträgt bis zu zwei Meter, sodass die Wasserqualität hier als „nicht zu beanstanden“ eingestuft wurde. Auch die Untersuchungen im Juni bestätigen, dass alle 34 überwachten Badestellen die Anforderungen für sicheres Baden erfüllen. Ellen Rußig, Geschäftsführerin des Seenland Oder-Spree e.V., hebt die positiven Bewertungen der Hauptbadestellen hervor. Allerdings gibt es eine isolierte Messstelle im Norden des Scharmützelsees, die im EU-Bericht als „schlecht“ eingestuft wurde. Diese Bewertung bezieht sich jedoch ausschließlich auf das Jahr 2024 und ist nicht repräsentativ für den Gesamtzustand des Sees.
Wissenschaftliche Versprechen und klare Informationen
Die Messboje soll bis 2027 Daten sammeln und somit kontinuierlich zur Verbesserung des ökologischen Gleichgewichts im Scharmützelsee beitragen. Der Scharmützelsee wurde gezielt als idealer Ort für das Projekt ausgewählt, da dort bereits seit 30 Jahren Messreihen von der BTU Cottbus-Senftenberg eine wichtige Rolle spielen. Die Brandenburger Wissenschaftler erwarten wertvolle Erkenntnisse aus diesen Messungen.
Für all jene, die sich über die Wasserqualität in Brandenburg informieren möchten, empfiehlt sich der Besuch der offiziellen Plattform für Badegewässer, die unter www.badestellen.brandenburg.de zu finden ist. Diese Informationsquelle bietet einen transparenten Überblick über die Badeseen und Strandbäder im Seenland Oder-Spree.