Rettet Cosmo: Rundfunkrat fordert Erhalt des multikulturellen Senders!
Der rbb-Rundfunkrat fordert den Erhalt des Radiokanals Cosmo, der Vielfalt und Integration fördert, während Einsparungen drohen.

Rettet Cosmo: Rundfunkrat fordert Erhalt des multikulturellen Senders!
Am 9. Juli 2025 stehen die Zukunft und der Erhalt des Radiosenders Cosmo im Mittelpunkt intensiver Diskussionen. Mitglieder des rbb-Rundfunkrates appellieren vehement für den Fortbestand der Radiowelle, die sich an Hörer mit Migrationshintergrund richtet und in mehreren Sprachen sendet, darunter Türkisch und Polnisch. Der Sender wird als wichtiger Beitrag zur Integration gelobt, der Menschen zusammenführt und Vielfalt sowie Teilhabe fördert. Die anstehenden Sparmaßnahmen des rbb könnten jedoch gefährlich für Cosmo werden, da insgesamt rund 22 Millionen Euro an Personal- und Honoraraufwand eingespart werden sollen, was die Zukunft des Senders gefährden könnte.
Die stellvertretende Intendantin des rbb, Nicole Küchler-Stahn, erklärt, dass die Überprüfung von Cosmo im Zusammenhang mit dem Reform-Rundfunkstaatsvertrag steht, der derzeit in den Länderparlamenten diskutiert wird und voraussichtlich am 1. Dezember 2023 in Kraft treten soll. Der Vertrag sieht vor, dass bis 2027 von 69 ARD-Radiowellen nur 53 übrigbleiben. Vor der Sitzung des Rundfunkrates haben Mitarbeiter von Cosmo Flyer verteilt, um die Öffentlichkeit für die Wichtigkeit des Senders zu sensibilisieren.
Ein wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft
Für die Integrationsbeauftragten von Berlin und Brandenburg ist Cosmo ein einzigartiger Sender, der migrantischen Communitys eine Stimme gibt und als Plattform für mehrsprachigen Journalismus fungiert. In einem offenen Brief betonen sie, dass der Sender gesellschaftlichen Zusammenhalt und Integration fördert, indem er Themen aus migrantischer Perspektive behandelt und die Realität urbaner und ländlicher Migrationsgesellschaften widerspiegelt. Die Abschaltung von Cosmo würde die gesellschaftliche Realität ignorieren und die vielen Menschen, die mehrsprachig sind oder nicht Deutsch sprechen, in ihrer Teilhabe weiter benachteiligen.
Mit dem finanziellen Hintergrund des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird auch auf die solidarische Finanzierung durch über 47 Millionen Haushalte in Deutschland verwiesen. Ein Drittel dieser Bevölkerung, die mehrsprachig ist oder nicht Deutsch spricht, zählt zu den Beitragszahlern. Die Integrationsbeauftragten fordern den Erhalt und die Weiterentwicklung von Cosmo, um sicherzustellen, dass diverse Stimmen und Perspektiven auch weiterhin Gehör finden können.
Die Herausforderungen der Finanzierung
Die Debatte über die Finanzierung des öffentlichen Rundfunks steht vor dem Hintergrund einer allgemeinen Unsicherheit. Eine Studie zur Rundfunkfinanzierung und dem Publikumserfolg in Europa zeigt, dass höhere öffentliche Mittel in der Regel zu höheren Marktanteilen und einer größeren Bedeutung des Rundfunks als Nachrichtenquelle führen. Diese Erkenntnisse werfen ein Licht auf die aktuelle Situation in Deutschland, wo der rbb und andere Sender unter Druck stehen, Kosten zu senken, während gleichzeitig die Finanzierungssysteme reformiert werden müssen.
Im Kontext dieser Herausforderungen ist Cosmo ein Vorbild für modernen, integrativen Journalismus. Der Sender könnte durch den Erhalt und den Ausbau seiner Reichweite sowie Ressourcen erheblich gestärkt werden. Es bleibt abzuwarten, ob die zeitnahen Entscheidungen des Rundfunkrates die Weichen für eine positive Zukunft stellen können, die die Bedürfnisse einer vielfältigen Gesellschaft widerspiegelt.
Mit der bevorstehenden Entscheidung am 24. und 25. Juni wird die Diskussion um Cosmo nur noch brisanter. Die Stimmen für den Erhalt des Senders werden künftig immer lauter, während der Druck auf den öffentlichen Rundfunk ansteigt, aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern.
Besuchen Sie die Artikel für weitere Informationen: rbb24, berlin.de, de.ejo-online.eu.