Pride-Flagge weht in Spandau: Ein starkes Zeichen für Vielfalt!
Am 9. Juli 2025 wurde vor dem Rathaus Spandau die Pride-Flagge gehisst, um Vielfalt und Gleichberechtigung zu feiern.

Pride-Flagge weht in Spandau: Ein starkes Zeichen für Vielfalt!
Am 9. Juli 2025 fand im Bezirk Spandau eine bedeutende Veranstaltung statt: das Hissen der Pride-Flagge vor dem Rathaus. Dieses Ereignis markiert den Beginn des Berliner Pride Months, der sich der Sichtbarkeit und Unterstützung der LGBTQIA+ Community widmet. Der Bezirk Spandau setzt sich aktiv für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt ein und bekräftigt damit sein Engagement für eine offene, diskriminierungsfreie Gesellschaft.
Bezirksbürgermeister Frank Bewig eröffnete die Feierlichkeiten und stellte das Hissen der Pride-Flagge als ein starkes Symbol gegen Diskriminierung und für die Anerkennung von Vielfalt dar. „Wir bekennen uns zu einer offenen und solidarischen Gesellschaft“, sagte Bewig und betonte die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die Sichtbarkeit queeren Lebens im öffentlichen Raum.
Wichtige Redebeiträge
Im Rahmen der Veranstaltung kamen mehrere Redner*innen zu Wort. Nora Eckert, Publizistin und Mitglied des erweiterten Vorstands von TransInterQueeer, sprach über die symbolische Kraft der Flagge und die Bedeutung der Sichtbarkeit für marginalisierte Gruppen. Jay Kalk, vertreten durch die Initiative qu:alle, stellte das Programm „Queeres Leben in Spandau“ vor, das sich auf die Aufklärung und die Schaffung sicherer Räume für queere Jugendliche konzentriert. Kalk hob hervor, dass Schutz- und Begegnungsorte für diese Jugendlichen dauerhaft im Bezirk verankert werden müssen.
Das Hissen der Flagge ist nicht nur ein lokales Ereignis, sondern steht in einem historischen Kontext, der bis zu den Stonewall-Unruhen in den USA zurückreicht. Diese Unruhen, die am 28. Juni 1969 in New York City stattfanden, gelten als Geburtsstunde der modernen LGBTQ+-Bewegung. Der erste „Christopher Street Day“ in Berlin, der 1979 stattfand, feierte diesen Aufstand und den damit verbundenen Aufbruch für die Rechte von LGBTQIA+ Menschen in Deutschland.
Historischer Kontext der LGBTQIA+ Bewegung
Die Randgeschichte der LGBTQIA+ Community in Deutschland ist geprägt von Diskriminierung und Verfolgung. Ab 1871 wurde Homosexualität durch den Paragraphen 175 strafrechtlich verfolgt. Erst in den letzten Jahrzehnten gab es durch verschiedene Reformen, darunter die Aufhebung des Paragraphen 175 im Jahr 1994 und die Einführung der „Ehe für Alle“ im Jahr 2017, Fortschritte in der rechtlichen Gleichstellung. Diese Veränderungen sind das Ergebnis jahrelanger Kämpfe und Proteste der Community, die ihren Höhepunkt in den 1960er und 1970er Jahren fand.
Obwohl große Fortschritte erzielt wurden, bleibt die Aufgabe nicht einfach, und die LGBTQIA+ Community sieht sich weiterhin Herausforderungen gegenüber. Diskriminierung und Vorurteile sind weiterhin Teil des Alltags, besonders für trans* Menschen. Der Aufruf zur Unterstützung und zur Schaffung von Bildungsangeboten bleibt aktuell und notwendig, um die Sichtbarkeit und Gleichberechtigung aller Geschlechteridentitäten zu fördern.
Die heutige Aktion in Spandau war ein Schritt in diese Richtung, ermutigte zur Unterstützung der LGBTQIA+ Community und betonte, wie wichtig es ist, für eine Gesellschaft zu kämpfen, die Vielfalt wertschätzt und fördert. Die Pride-Flagge, ein Symbol für die Hoffnung und den Kampf um Gleichheit, weht nun majestätisch vor dem Rathaus und sendet eine klare Botschaft der Akzeptanz und Solidarität.
Das Engagement für die LGBTQIA+ Community in Berlin, das mit solchen Veranstaltungen sichtbar gemacht wird, ist essenziell, um Diskriminierung und Ungerechtigkeit entgegenzutreten und ein offenes, respektvolles Miteinander zu fördern.