Die Berliner Clublandschaft steht vor einer ernsthaften Herausforderung. Der Club „about blank“ in Friedrichshain hat in den letzten Monaten mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen. Laut [Berlin Live](https://www.berlin-live.de/freizeit/ausgehen/club-in-berlin-news-about-blank-freier-eintritt-bietet-id423629.html) gab es einen dramatischen Anstieg der Gastronomiepreise, der die Situation vieler Clubs, darunter auch den von „about blank“, weiter verschärft hat. Verantwortlich für die finanziellen Schwierigkeiten sind nicht nur die gestiegenen Kosten, sondern auch externe Faktoren wie Inflation, Krieg und die Nachwirkungen der Pandemie, die die gesamte Clubszene belasten.
Um die drohende Schließung abzuwenden, hat der Club eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Das Ziel: 150.000 Euro bis zum 3. Mai. Die Betreiber hoffen auf die Unterstützung der Stadt und des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, um die existenzielle Krise zu überwinden. Besonders bitter ist, dass in diesem Jahr die Bewerbung um Kulturförderung erfolglos war, was zu einer zusätzlich finanziellen Lücke beiträgt. Auch eine bevorstehende Grundsteuererhöhung belastet die Ausgaben des Clubs erheblich.
Spenden und Belohnungen
Die Inhaber von „about blank“ haben sich kreative Maßnahmen einfallen lassen, um die Gemeinschaft zur Unterstützung zu mobilisieren. Spender können kleine Geschenke erhalten, die von einem Feuerzeug für 20 Euro bis hin zu einem lebenslangen freien Eintritt für 1312 Euro reichen. Diese Aktion soll nicht nur finanzielle Hilfe leisten, sondern auch das Bewusstsein für die kulturelle Bedeutung des Clubs schärfen.
“About blank” ist nicht nur ein beliebter Ort für Techno- und House-Partys, sondern hat sich auch als wichtiger Teil der linkspolitischen Szene in Berlin etabliert. Die politische Haltung des Clubs ist klar: antifaschistisch, feministisch und antikapitalistisch. Dies macht den Club zu einer der wenigen verbliebenen linken Anlaufstellen in Deutschland, wie [Tip Berlin](https://www.tip-berlin.de/konzerte-party/clubs/about-blank-club-krise-spenden/) hervorhebt.
Politische Herausforderungen
Die aktuelle politische Lage, insbesondere im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt, hat das Klima rund um „about blank“ zusätzlich belastet. Der Club sieht sich Boykotten und Anfeindungen ausgesetzt, was bereits zu Absagen und Veranstaltungsausfällen geführt hat. Die Betreiber versichern jedoch, dass sie an ihren politischen Idealen festhalten und kommerziellen Eventisierungen ablehnend gegenüberstehen.
Im Rahmen der Initiative „Crushkurs statt Clubcrash“ haben die Verantwortlichen um dauerhafte Unterstützung gebeten. Die künstlerische und politische Ausrichtung des Clubs soll weiterhin eine Plattform für Diskurse und kulturelle Vielfalt in Berlin bieten. Veranstaltungen wie das „Blank Holidays-Festival“ und die Partyreihe „Lowkey Stars“ stehen bereits auf dem Programm und sollen helfen, den Club durch diese herausfordernden Zeiten zu bringen.
Zusammenfassend ist die Zukunft des „about blank“ ungewiss, und der Club steht nicht nur finanziell, sondern auch als kulturelle Institution auf der Kippe. Das Ausbleiben der dringend benötigten Unterstützung könnte nicht nur das Ende des Clubs bedeuten, sondern auch einen erheblichen Verlust für die partizipative und linke Szene Berlins darstellen.