Frieden und Vielfalt: Glückwünsche zum Rosch Haschana aus Reinickendorf
Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner gratuliert zu Rosch Haschana und betont Frieden, Zusammenhalt und interreligiösen Dialog in Reinickendorf.

Frieden und Vielfalt: Glückwünsche zum Rosch Haschana aus Reinickendorf
Am 22. September 2025 möchte die Bezirksbürgermeisterin von Reinickendorf, Emine Demirbüken-Wegner, die besten Wünsche zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana übermitteln. In ihrer Botschaft äußert sie den Wunsch nach einem guten und süßen Jahr, gefüllt mit Gesundheit, Hoffnung und Zuversicht. Rosch Haschana, das als Fest der Besinnung und inneren Einkehr gefeiert wird, steht auch im Zeichen globaler Krisen, gesellschaftlicher Spannungen und Unsicherheiten. Demirbüken-Wegner hebt hervor, wie wichtig die Sehnsucht nach Frieden in den Herzen der Menschen, in der Stadt und auf der Welt ist.
In ihrer Ansprache wird zudem die Stärke der Vielfalt in Berlin betont. Das jüdische Leben in Reinickendorf wird als wertvolle Bereicherung für den Bezirk angesehen. Sie bedankt sich bei den jüdischen Gemeinden, Organisationen und Einzelpersonen für ihr Engagement im interreligiösen Dialog, der als grundlegender Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders betrachtet wird. Für das Jahr 5786 wünscht die Bezirksbürgermeisterin Frieden, Verständigung und eine gemeinsame Verantwortung. Sie blickt optimistisch auf zukünftige Begegnungen und Gespräche, die das Ziel verfolgen, eine offene und solidarische Stadtgesellschaft zu fördern.
Bedeutung und Bräuche von Rosch Haschana
Rosch Haschana, hebräisch für „Kopf des Jahres“, markiert den Beginn eines neuen Jahres im jüdischen Kalender und den Beginn einer zehntägigen Bußzeit bis zu Jom Kippur, den sogenannten „Tagen der Ehrfurcht“. Diese Zeit lädt zur Selbstreflexion und Neuausrichtung im persönlichen Leben ein. Die Tradition umfasst verschiedene Bräuche, darunter den Taschlich-Brauch, der am Nachmittag des ersten Tages gefeiert wird. „Taschlich“ bedeutet „Du wirst werfen“, und die Gläubigen leeren symbolisch ihre Taschen, indem sie kleine Gegenstände wie Brotkrumen ins Wasser werfen. Dieser Akt steht für die Befreiung von alten Lasten und Sünden, inspiriert von der biblischen Passage im Buch Micha: „Und in die Tiefen des Meeres wirst du all ihre Sünden werfen.“ (Micha 7,19)
Rosch Haschana hat eine tiefere Bedeutung, denn es ist auch der Tag der Bilanz über das vergangene Jahr, an dem drei Bücher geöffnet werden, um die Taten der Menschen zu beurteilen. Dabei erhalten die Gerechten das „Siegel des Lebens“, während das Schicksal der „Bösen“ und der „Mittelmäßigen“ ebenfalls festgelegt wird. Dieses Urteil bleibt bis zum Versöhnungstag Jom Kippur offen.
Traditionen und kulinarische Genüsse
Zu den traditionellen Symbolen des Feiertags gehören der Schofar, Granatäpfel, Wein, Äpfel und Honig, die den Wunsch nach einem süßen Jahr symbolisieren. Speisen wie Honigkuchen, Zimmes, Weintrauben und in Honig getauchte Äpfel sind ebenfalls fester Bestandteil der Feierlichkeiten. Zudem wird am Morgen des Neujahrstags ein besonderes Gebet mit einem Schofarblasen durchgeführt, was die festliche Stimmung unterstreicht.
Rosch Haschana, das fest zwischen dem 5. September und 5. Oktober im gregorianischen Kalender gefeiert wird, ist nicht nur ein Anlass zur Freude und Besinnung, sondern verbindet religiöse Traditionen mit tiefen menschlichen Bedürfnissen nach Klarheit und Erneuerung. In dieser Zeit drängt der Wunsch nach Frieden und Solidarität, wie auch Emine Demirbüken-Wegner in ihrer Ansprache feststellt. Die anhaltende Tradition, die Gläubigen nach Uman reisen lässt, um am Grab des Rabbi Nachman zu beten, spiegelt das Bedürfnis wider, in Gemeinschaft und im Glauben zusammenzufinden.