Palliativarzt vor Gericht: 15-facher Mord schockt Berlin!
Ein Palliativmediziner steht in Berlin wegen 15-fachen Mordes vor Gericht. Der Prozess untersucht kritische Patientenfälle zwischen 2021 und 2024.

Palliativarzt vor Gericht: 15-facher Mord schockt Berlin!
Ein 40-jähriger Palliativmediziner, Johannes M., steht seit Juli 2025 vor dem Berliner Landgericht, beschuldigt des 15-fachen Mordes an Patienten. Der Prozess zieht großes Medieninteresse und viele Angehörige als Nebenkläger an. Die Anklage umfasst Todesfälle, die zwischen September 2021 und Juli 2024 stattfanden. Unter den Opfern ist die 72-jährige Ingeburg B., deren Leiche am 24. Juli 2024 nach einem Brand in ihrer Wohnung gefunden wurde.
Ihr Sohn, Henry B. (54), erzählte im Gericht von den letzten Monaten seiner Mutter, die sich sehnlichst gewünscht hatte, einhundert Jahre alt zu werden. Eine Woche vor ihrem Tod hatten Ingeburg B. und ihr Onkologe entschieden, dass eine dritte Chemotherapie nicht mehr sinnvoll sei. Der Brand in ihrer Wohnung war nicht die Todesursache, da sie bereits tot war, als das Feuer ausbrach. Die Staatsanwaltschaft erhebt den Vorwurf, dass Johannes M. Ingeburg B. ohne ihr Wissen ein Narkosemittel und ein Muskelrelaxans verabreicht hat.
Ermittlungen und Verdachtsmomente
Die Ermittlungen gegen Johannes M. deuten darauf hin, dass er seine Vertrauensstellung als Arzt ausgenutzt hat. Berichten zufolge suchte er die Patienten teils unangekündigt auf, oft waren diese allein. Es wird vermutet, dass der Arzt in einigen Fällen Brände legte, um die Taten zu vertuschen. Hinweise von Pflegediensten trugen entscheidend zu den Ermittlungen bei. Ein Pfleger erinnerte sich, dass Ingeburg B. am Morgen ihres Todes ansprechbar war und über Schmerzen klagte, was die Vorwürfe zusätzlich belastet.
Die Anklage zielt darauf ab, eine Verurteilung, die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld und eine Sicherheitsverwahrung zu erreichen. Zudem wird ein lebenslanges Berufsverbot für Johannes M. angestrebt. Der Fall weißt Parallelen zu dem Ex-Pfleger Niels H. auf, der 2019 wegen 85 Morden verurteilt wurde und als eines der dunkelsten Kapitel in der deutschen Nachkriegsgeschichte gilt. Zurzeit wird sowohl gegen Johannes M. wegen der 15 Morde ermittelt, als auch in einem zweiten Verfahren, das 75 weitere Vorfälle umfasst, bei denen ebenfalls ein Anfangsverdacht besteht. Unter diesen Fällen befindet sich auch der Tod der krebskranken Schwiegermutter des Arztes.
Ethische Fragestellungen
Die Komplexität des Falls berührt auch viele ethische Fragestellungen in der Medizin. Das Ethikkomitee behandelt in dieser Hinsicht zahlreiche Themen, die von der Anwendung freiheitsentziehender Maßnahmen bis zu den Herausforderungen bei der Palliativbehandlung reichen. Die zentrale Frage ist oft, wie der Patientenwillen gewahrt und in welchen Fällen medizinische Interventionen als angemessen erachtet werden.
Die Verteidigung von Johannes M. hat erklärt, dass er zunächst keine Erklärung zu den Mordvorwürfen abgeben wird. Der Prozess gegen ihn ist bis Ende Januar 2026 terminiert. Die Handydaten des Angeklagten belegen, dass er am Tattag in der Nähe von Ingeburg B. war, was die Beweisführung der Staatsanwaltschaft unterstützen könnte. Henry B. äußerte im Gericht, dass er seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr schlafen könne und 50 Kilogramm abgenommen hat, ein Hinweis auf den enormen emotionalen Druck, unter dem die Angehörigen stehen.
Weitere Informationen zu den ethischen Aspekten der Medizin können in den Fachbeiträgen der Akademie für Ethik in der Medizin nachgelesen werden, die verschiedene interessante Fallstudien und Kommentare umfasst.
rbb24 berichtet, Ärzteblatt berichtet, Ethikkomitee.