Nach der Fußballeuphorie während der EM in Berlin zeigt sich der Platz der Republik in einem traurigen Zustand. Die Fan-Zone, die Hunderttausende von Anhängern auf die Wiese lockte, hinterlässt nun ein Bild der Zerstörung.
Überbleibsel der Feierlichkeiten
Die Reichstagswiese, die einst ein grünes Herzstück im historischen Stadtzentrum der Hauptstadt war, hat sich in einen „Reichstags-Acker“ verwandelt. Matsch und kümmerliche, gelbe Rasenreste zeugen von den vier Wochen intensiver Nutzung, in denen die Fläche von Fans überrannt wurde. „Es wäre auch ohne den Schutz in einem schlechten Zustand gewesen“, erklärt eine Sprecherin von Kulturprojekte Berlin. Starkregen während des Events trug zusätzlich zur Verwandlung der Wiese in eine Schlammfläche bei.
Geplante Renaturierung
Der Rückbau der Fan-Zone in Berlin-Mitte hat bereits begonnen, die Fläche soll bis Ende dieser Woche wieder frei gegeben werden. „Es wird allerdings noch dauern, bis die Wiese renaturiert ist – mindestens bis zum Herbst“, ergänzt die Sprecherin. Der Berlin-Marathon im September wird Teile der Fläche nutzen, während im Sommer auch Bauarbeiten geplant sind, die die Fläche weiter in Mitleidenschaft ziehen könnten.
Finanzielle Verantwortung und Unklarheiten
Die genaue Art der Renaturierung ist noch nicht entschieden. Ob Rasen gesät oder Rollrasen verlegt wird, bleibt offen. Abschließend ist auch unklar, was die Wiederherstellung des Platzes kosten wird. Adidas, das während der EM ein kleines Fußballstadion auf der Wiese errichtete, soll sich ebenfalls an den Kosten beteiligen, was zu einem größeren Diskurs über die Auswirkungen großer Veranstaltungen auf öffentliche Flächen führt.
Wichtigkeit für die Community
Die Zerstörung durch die EM verdeutlicht die Herausforderung, die große Veranstaltungen für öffentliche Räume mit sich bringen. Städte stehen zunehmend vor der Frage, wie sie sowohl Gemeinschaftserlebnisse schaffen als auch die Integrität ihrer Infrastruktur wahren können. Solche Events sind zwar in der Lage, die Wirtschaft anzukurbeln und die Menschen zusammenzubringen, sie müssen jedoch auch der Natur und den städtischen Ressourcen Rechnung tragen.
Ein bleibender Eindruck
Die Ereignisse rund um die Fan-Zone werfen ein Licht auf den Umgang mit öffentlichen Räumen in Großstädten. Die Verantwortlichen sind gefordert, Lösungen zu finden, die sowohl Feiern und gemeinschaftliches Zusammenkommen ermöglichen als auch die Nachhaltigkeit und Pflege dieser Flächen sicherstellen. Nur so kann es gelingen, die Schönheit und Funktionalität dieser wichtigen Orte für die Zukunft zu bewahren.
– NAG