Michael Tsokos, ein angesehener Rechtsmediziner in Deutschland, bietet Einblicke in sein Leben und seine berufliche Laufbahn. Trotz beständiger Präsenz in den sozialen Medien und der Produktion von Dokumentarfilmen über Rechtsmedizin, wie denen mit Schauspieler Jan Josef Liefers, entschied er sich Ende 2023 die Leitung der Rechtsmedizin an der Berliner Charité aufzugeben. In einem Interview mit der Berliner Zeitung spricht Tsokos über die politische Wandlung der Charité, welche seiner Ansicht nach zu stark den Zeitströmungen folgte. Er hebt hervor, dass Medizin seiner Meinung nach niemals politisch sein sollte. Tsokos bringt seine Enttäuschung darüber zum Ausdruck, dass die Lehre an der Charité in den letzten Jahren gelitten hat, insbesondere unter dem Einfluss der Corona-Zeit. Besorgt über das schwindende Dozenten-Studenten-Verhältnis und den Verlust von Lehrzeit, entschloss er sich, einen Schlussstrich unter seine Zeit an der Charité zu ziehen. Er betrachtet die Universität in Ungarn als ein Ort intensiven Dozenten-Studenten-Kontakts und bedauert den Mangel an diesem engen Bezug in Berlin. Darüber hinaus betont Tsokos die Bedeutung einer sachlichen Herangehensweise in der Rechtsmedizin. Er reflektiert über die Ermittlungen zu Todesfällen in der Gesellschaft und spricht über die Häufigkeit des Auffindens verrotteter Leichen in Berliner Wohnungen. Der erfahrene Rechtsmediziner wirft auch Licht auf die ungenügende Leichenschau in den Ermittlungen, bei der oft nicht natürliche Tode übersehen werden, und erläutert die Bedeutung der gründlichen Ausbildung bei Leichenschauen.
NAG Redaktion
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