Plakat an Humboldt-Uni schockt: Aufruf zur Gewalt gegen Juden!
Plakat an Humboldt-Uni schockt: Aufruf zur Gewalt gegen Juden!
Humboldt-Universität Berlin, Deutschland - An der Humboldt-Universität Berlin sorgt ein verstörendes Poster für Aufregung. Es verherrlicht die Ermordung des israelischen Diplomaten Yaron Lischinsky und ruft zu Gewalt gegen Juden auf. Auf dem Plakat, das über einem Porträt von Lischinsky prangt, steht die fragwürdige Aufforderung „Make Zionists Afraid“. Besonders besorgniserregend ist, dass ein rotes Dreieck über Lischinskys Kopf zu sehen ist, ein Symbol, das von Hamas-Anhängern zur Kennzeichnung von Feinden genutzt wird. Lischinsky wurde vor Kurzem in Washington D.C. erschossen, angeblich aus politischen Motiven, während er mit seiner Partnerin Sarah Milgrim vor dem Jüdischen Museum war.
Lischinsky und Milgrim waren aktive Mitglieder der israelischen Botschaft in Washington und hatten sich für den Frieden zwischen Palästinensern und Israelis eingesetzt. Sie planten, sich in der kommenden Woche in Jerusalem zu verloben. Der Vorfall hat eine Welle der Empörung ausgelöst. Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra sprach von einem „widerlichen und kriminellen“ Aufruf zum Mord. Die Berliner Polizei hat bestätigt, dass der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen hat, während die Universität bisher keine offiziellen Maßnahmen gegen das unerwünschte Plakat ergriffen hat.
Antisemitismus an Universitäten
In diesem Kontext wird ein kürzlich veröffentlichter Lagebericht des American Jewish Committee Berlin Ramer Institute for German Jewish Relations (AJC Berlin) und der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD) besonders relevant. Der Bericht dokumentiert Antisemitismus als ernsthaftes Problem an deutschen Hochschulen und hebt hervor, dass jüdische Studierende seit dem 7. Oktober 2023 in einer anhaltenden Ausnahmesituation leben. Viele vermeiden es, sich zu outen oder ihre Meinungen öffentlich zu äußern, aus Angst vor antisemitischen und antiisraelischen Übergriffen.
Die geschilderten Vorfälle im Bericht zeigen, dass die Hochschulen zwar zunehmend sensibilisiert sind, jedoch an effektiven Präventions- und Interventionsstrukturen mangelt. Jüdische Studierende erhalten oft wenig Unterstützung von den Universitätsleitungen, und antisemitische Anfeindungen werden häufig relativiert oder ignoriert. Maßnahmen, um Hochschulen wieder zu sicheren Orten für alle zu machen, sind dringend notwendig, fordern die Autoren des Berichts.
Polizei und Reaktionen
Die Berliner Polizei hat in einer aktuellen Mitteilung bestätigt, dass der Sachverhalt rund um das Plakat geprüft wird, jedoch noch keine konkreten Erkenntnisse vorliegen. Der Aufruf zur Gewalt auf dem Plakat und die zugrundeliegenden Vorfälle werfen erneut die Frage auf, wie Antisemitismus an Universitäten sichtbar und wirksam bekämpft werden kann. Mit jedem Vorfall wird der Druck auf die Hochschulen größer, endlich zu handeln und betroffene Studierende zu unterstützen.
Die Empörung über das Poster und die damit verbundenen Äußerungen ist groß und zeigt, wie wichtig es ist, gegen Judenhass und antisemitische Einstellungen aktiv vorzugehen. Die Universitäten müssen sicherstellen, dass sie ein Schutzraum für alle Studierenden bleiben und Antisemitismus nicht toleriert wird.
Berliner Zeitung berichtet, dass Lischinskys Ermordung und die dazugehörigen Reaktionen eine bedeutsame Diskussion über Antisemitismus an deutschen Hochschulen angestoßen haben, während Spiegel über aktuelle Ereignisse rund um die Universität informiert. Auch die Erkenntnisse des AJC Berlin unterstreichen die Dringlichkeit der Problematik in den Hochschulräumen.Details | |
---|---|
Ort | Humboldt-Universität Berlin, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)