Pankow investiert in die Zukunft: Soziale Ausgaben bringen Gewinn!
Am 29.09.2025 wurde in Pankow eine Studie zum Social Return on Investment vorgestellt, die soziale Ausgaben als Investition in die Zukunft beleuchtet.

Pankow investiert in die Zukunft: Soziale Ausgaben bringen Gewinn!
Am 29. September 2025 wurde in Pankow eine wegweisende Studie zum Thema Social Return on Investment (SROI) vorgestellt. Veranstaltet unter dem Titel „Wirkung statt Kürzung – Pankows Sozialausgaben als Investition“, beleuchtet die erste bezirkliche Studie die relevanten sozialen und wirtschaftlichen Aspekte sozialer Ausgaben. Unter der Leitung von Prof. Dr. Bernd Halfar und Prof. Dr. Jürgen Zerth wurde diese Studie in Kooperation mit dem Bezirksamt Pankow, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin sowie acht Sozialunternehmen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass jeder investierte Euro in soziale Leistungen nicht nur Menschen stärkt, sondern auch der Wirtschaft und Gesellschaft zugutekommt. Laut den Ergebnissen fallen Rückflüsse an die öffentliche Hand in Höhe von 51 Cent bei gesetzlichen Sozialleistungen sowie 33 Cent bei zuwendungsfinanzierten Projekten an. Diese sozialen Investitionen vermeiden Folgekosten und generieren Einnahmen durch Steuern und Sozialabgaben, was die ökonomische Bedeutung sozialer Programme unterstreicht.
Rund 150 Gäste aus Politik, Verwaltung und sozialen Organisationen nahmen an der Veranstaltung teil, um die Bedeutung dieser Analyse zu diskutieren. Dr. Cordelia Koch, die Bezirksbürgermeisterin von Pankow, betonte die Notwendigkeit sozialer Ausgaben als Investition in die Zukunft. Auch Anne Jeglinski, stellvertretende Geschäftsführerin des Paritätischen Berlin, hob hervor, wie unverzichtbar soziale Leistungen für die Gesellschaft und die Wirtschaft sind. In ihrer Präsentation erklärte Prof. Dr. Bernd Halfar, dass die SROI-Analyse messbare Mehrwerte sowohl für die Menschen als auch für die öffentliche Hand aufzeigt, was die Studie zu einer wertvollen Grundlage für zukünftige Entscheidungen über soziale Infrastruktur macht.
Neue Maßstäbe für soziale Arbeit
Die Studie ist nicht nur lokal von Bedeutung, sondern reiht sich in den internationalen Kontext des SROI-Ansatzes ein, der 2002 entwickelt wurde, um den gesellschaftlichen Mehrwert sozialer Projekte zu bewerten. Die Methodologie eignet sich sowohl als Evaluationsmethode als auch als Prognosemethode. Der SROI-Verfahren zielt darauf ab, die sozialen und ökologischen Auswirkungen von Investitionen zu messen, nicht nur die finanziellen Gewinne. Dies geschieht durch die Berücksichtigung von Aspekten wie der Reduzierung sozialer Folgekosten und den Rückflüssen an den Staat.Wikipedia beschreibt die SROI-Methodologie als erweiternd zu klassischen finanziellen Bewertungsmethoden, indem sie ökonomische, ökologische und soziale Faktoren berücksichtigt.
Neun Sozialunternehmen, darunter die Albert Schweizer Stiftung und die Stephanus-Stiftung, beteiligen sich aktiv an der Studie. Ziel ist es, den wahren Wert sozialer Arbeit sichtbar zu machen und evidenzbasierte Grundlagen für politische Kommunikation und Förderentscheidungen bereitzustellen. Harald Thiel, kaufmännischer Vorstand der Stephanus-Stiftung, war von Anfang an in den Prozess eingebunden und unterstreicht die Wichtigkeit dieser Initiative für die strategische Positionierung sozialer Organisationen.
Weitreichende Auswirkungen
Die Ergebnisse der SROI-Studie sollen im August ausgewertet werden und könnten weitreichende Auswirkungen auf die finanzielle Unterstützung und Gestaltung sozialer Programme haben. Diese neuartige Forschung bietet nicht nur einen finanziellen, sondern auch einen gesellschaftlichen Blick auf die Investitionen, die in soziale Einrichtungen fließen. Die Analyse könnte somit entscheidend dazu beitragen, soziale Projekte zukunftsfähig zu gestalten und auf die Notwendigkeit sozialer Investitionen in einer sich wandelnden Gesellschaft hinzuweisen.Stephanus Stiftung hebt hervor, dass die Methodik des SROI ein wichtiger Schritt in Richtung Transparenz und Wertschätzung sozialer Arbeit ist.
Die Pankower Studie könnte als Modell für andere Bezirke und Städte dienen und dazu beitragen, den sozialen Sektor als integralen Bestandteil der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu verankern. Indem die Ergebnisse der Studie in die politische Entscheidungsfindung einfließen, wird der Prozess der Anerkennung und Finanzierung sozialer Dienstleistungen verstärkt, die letztlich dem Gemeinwohl dienen.Berlin.de berichtet, dass diese grundlegenden Erkenntnisse auch zukünftige Investitionen lenken werden.