Am Freitag, dem 18. Oktober 2024, wird es in Berlin-Friedrichsfelde einen ganz besonderen Moment für die Literatur geben! Um 16 Uhr wird Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU) feierlich eine Gedenktafel enthüllen, die an die große Schriftstellerin Irmtraud Morgner erinnert. Diese Tafel wird vor dem Haus Am Tierpark 52 installiert – dem Ort, an dem Morgner von 1980 bis 1990 lebte und arbeitete. Ein ganz klarer Hinweis darauf, dass ihr literarisches Erbe auch Jahrzehnte nach ihrem Tod noch immer lebendig ist!
Irmtraud Morgner, geboren am 22. August 1933, trat als Autorin durch ihre einzigartige phantastisch-realistische Schreibweise in den Fokus der Öffentlichkeit. Ihre „Hexenromane“ sind nicht nur literarische Leckerbissen, sondern auch scharfe Kommentare zu den Geschlechterrollen ihrer Zeit. Die Protagonistinnen seiner Werke werfen einen kritischen und zugleich satirischen Blick auf die jahrhundertealte Geschlechterungerechtigkeit. Morgner war eine kämpferische Stimme für das, was viele bis dahin nicht zu sagen wagten!
Kulturelle Würdigung mit Festakt
Die Gedenkveranstaltung wird von der Literaturwissenschaftlerin und Frauenforscherin Sabine Krusen geleitet, die das vielfältige Werk Morgners präsentiert. Musikalisch begleitet wird dieser Abend von der talentierten Cathrin Pfeifer am Akkordeon, die die Worte der Schriftstellerin mit melodischen Klängen untermalt. Ein echtes Fest für die Sinne!
Ehrungen und Vermächtnis
Morgners Werke, die zuletzt 2007 im „Verbrecher-Verlag“ veröffentlicht wurden, wurden von der Rezensentin Carola Wiemers als bedeutend angesehen, da sie den „Eintritt der Frau in die Historie“ thematisieren. Sie wird von der Autorin Kerstin Hensel als „geniale Ketzerin“ und von Literaturhistoriker Walter Jens als „Tausendsassa“ gewürdigt. Diese Ausdrücke zeigen, wie beeindruckend und nachhaltig Morgners Einfluss auf die Literatur war!
Obwohl sie 1990, kurz vor ihrem Tod, in einem Interview mit Alice Schwarzer als „feministische Visionärin“ bezeichnet wurde, bleibt ihr Erbe unvergessen. Morgner erhielt 1989 den „Literaturpreis für grotesken Humor“. Ihr letzter bekannt gewordener Satz in der Zeitschrift EMMA könnte nicht bewegender sein: „Falls dies mein letztes Interview sein sollte, nehmt es nicht als mein letztes Wort: Das steht vielleicht irgendwo in meinen Büchern.“ Ein eindringlicher Aufruf, ihr literarisches Erbe zu würdigen!
Um die Gedenktafel kümmern sich Helga Lieser und das Team von ausstellungDESIGNgraphik Berlin, während das Projekt durch den Lichtenberger Fonds für Erinnerungskultur sowie die Unterstützung der Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE ermöglicht wurde. Ein beeindruckendes Zeichen der Anerkennung für eine der großen Schriftstellerinnen unserer Zeit!