Berlin steht vor einer dunklen Wende: Ab April 2025 wird die Beleuchtung auf der A100, einer der zentralen Stadtautobahnen, schrittweise abgeschaltet. Viele Fahrerinnen und Fahrer waren bereits am Donnerstagabend, dem 9. Januar, überrascht, als sie auf der Teilstrecke zwischen der Rudolf-Wissell-Brücke und dem Rathenauplatz in die Dunkelheit fuhren. Diese Maßnahme, wie die stellvertretende Direktorin der Autobahn GmbH, Kerstin Finis-Keck, bestätigte, ist jedoch nur der Anfang. Bis Ende April sollen nahezu alle Beleuchtungssysteme entlang der A100, der A114, A103 und A111 abgeschaltet werden, mit Ausnahme der Tunnel und den entsprechenden Ein- und Ausfahrten. Während die Ankündigung für viele gewöhnungsbedürftig ist, beruft sich die Autobahn GmbH auf Sicherheitsstudien, die belegen, dass eine unbeleuchtete Autobahn genauso sicher sei wie eine beleuchte.
Weniger Licht, weniger Kosten
Laut der Autobahn GmbH steht hinter diesem Schritt nicht nur eine Einsparung bei den Energiekosten, sondern auch das Ziel, die Lichtverschmutzung zu reduzieren und den CO2-Ausstoß zu verringern. Mit der fortschreitenden Technik moderner Fahrzeuge sowie den kürzlich optimierten, lichtreflektierenden Fahrbahnmarkierungen sei die Notwendigkeit der Straßenbeleuchtung fraglich geworden, so Finis-Keck. Die Entscheidung wurde auch getroffen, um den Geldbeutel der Stadt zu entlasten – schließlich fließen Steuermittel in die Aufrechterhaltung der Beleuchtung, die nun entfallen können.
Die Umstellung könne für viele Berliner eine Herausforderung darstellen, da sie an die nächtliche Beleuchtung gewöhnt sind. „Natürlich wissen wir, dass sich viele an die Beleuchtung gewöhnt haben“, gesteht Finis-Keck. Aber die praktischen Vorteile liegen auf der Hand. Mit der bald einsetzenden Dunkelheit auf der A100 und anderen Autobahnen hofft die Autobahn GmbH, auch auf ein Umdenken bei den Verkehrsteilnehmern zu setzen. Wichtig ist vor allem, dass die Sicherheit nicht gefährdet wird, wie die Aussagen der Verantwortlichen andeuten.
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