Hitzewellen in Neukölln: Schutz für Senioren jetzt dringend nötig!

Neukölln informiert über Hitzewellen: Gesundheitsrisiken für Senioren, Hitzeschutzmaßnahmen und Hitzetelefon zur Unterstützung.
Neukölln informiert über Hitzewellen: Gesundheitsrisiken für Senioren, Hitzeschutzmaßnahmen und Hitzetelefon zur Unterstützung. (Symbolbild/MB)

Hitzewellen in Neukölln: Schutz für Senioren jetzt dringend nötig!

Neukölln, Berlin, Deutschland - Am 10. Juni 2025 hat das Bezirksamt Neukölln Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit älterer Menschen während der anhaltenden Hitzewellen zu schützen. Die erhöhten Temperaturen stellen insbesondere für die über 75-Jährigen ein ernstes Risiko dar. Körperliche Reaktionen auf extreme Hitze sind bei älteren Menschen oft langsamer, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Überhitzung, Dehydrierung und Kreislaufzusammenbrüchen führen kann. Betroffene mit chronischen Erkrankungen, beispielsweise Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes, sind besonders gefährdet. Daher hat das Bezirksamt ein Hitzetelefon eingerichtet, um gezielte Unterstützung zu bieten.

Das Hitzetelefon, das von dem Träger Silbernetz e.V. betrieben wird, ist montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr erreichbar. Ältere Neuköllner können sich unter der Nummer 030/544 533 0 333 in ein Hitzeschutzregister eintragen, um telefonische Warnungen bei bevorstehenden Hitzewellen durch den Deutschen Wetterdienst zu erhalten. Zudem werden hilfreiche Hinweise für richtiges Verhalten und Vorsichtsmaßnahmen gegeben. Es besteht auch die Möglichkeit, Hitzehelfer bzw. Hitzehelferinnen zur Alltagsunterstützung anzufordern. Diese Anstrengungen sind Teil des Hitzeschutzplans, der im Jahr 2022 vorgestellt wurde.

Hitzeschutzmaßnahmen in Neukölln

Zusätzlich zum Hitzetelefon hat das Bezirksamt weitere Maßnahmen implementiert, um der Hitze entgegenzuwirken. Dazu gehören die Bereitstellung cooler Räume, das Projekt Hitzehelfer im Quartier Buckower Damm und eine mobile Hitzehilfe für obdachlose Menschen. Diese umfassenden Initiativen zielen darauf ab, die am stärksten gefährdeten Mitglieder der Gemeinschaft zu unterstützen und ihnen den Aufenthalt während der heißen Tage zu erleichtern.

Die aktuellen Entwicklungen sind nicht isoliert, sondern stehen im Kontext eines insgesamt zunehmenden Klimawandels, dessen gesundheitliche Auswirkungen in Deutschland bereits spürbar sind. Laut einem Bericht auf quarks.de war Deutschland in der Dekade von 2011 bis 2020 rund 2 °C wärmer als in den Vergleichsjahren von 1881 bis 1910. Dies hat nicht nur zur Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen geführt, sondern auch das Risiko für eine Ausbreitung von Tropenkrankheiten erhöht.

Die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken sind vielseitig. Überträger von Krankheiten wie dem West-Nil-Fieber, das erstmals 2019 in Deutschland nachgewiesen wurde, breiten sich aus, während die Anzahl der Tage mit erhöhtem Infektionsrisiko durch Vibrio-Bakterien in der Ostsee seit den 1980er-Jahren gestiegen ist. Alarmierend ist, dass die Vermehrung schädlicher Bakterien gefördert wird, was vor allem gefährliche Konsequenzen für Menschen mit Vorerkrankungen haben kann.

Die Auswirkungen des Klimawandels spiegelt sich auch in der Zunahme von Allergien wider, da mildere Temperaturen und längere Vegetationsperioden die Ausbreitung allergener Pflanzen und die Verlängerung der Pollensaison begünstigen. Diese Entwicklungen stellen nicht nur eine Herausforderung für die Gesundheit älterer Menschen dar, sondern betreffen die gesamte Bevölkerung.

Mit den eingeführten Maßnahmen und den fortlaufenden Anstrengungen, sich auf diese Veränderungen einzustellen, möchte das Bezirksamt Neukölln den Gefahren der Hitze und den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels aktiv entgegenwirken.

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OrtNeukölln, Berlin, Deutschland
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