In der Nacht vom 5. April 2025, gegen 1 Uhr, kam es in der Zugbildungsanlage Zehlendorf in Berlin zu einem massivem Vorfall von Vandalismus an S-Bahn-Zügen. Neun Personen, darunter Mitarbeiter der S-Bahn Berlin GmbH und zivile Einsatzkräfte der Bundespolizei, wurden in einen Vorfall verwickelt, bei dem drei S-Bahn-Wagen auf einer Fläche von ca. 80 Quadratmetern besprüht wurden. Als die Einsatzkräfte eintrafen, flüchteten mehrere Personen. Ein Fluchtfahrzeug touchierte dabei einen Mitarbeiter der S-Bahn und einen Bundespolizisten, die nur durch einen Sprung zur Seite einen Zusammenprall verhindern konnten. Während der Flucht wurden Sprayer-Utensilien aus dem Fahrzeug geworfen.
Das Fluchtfahrzeug konnte kurze Zeit später im öffentlichen Straßenland gestoppt werden, wobei ein S-Bahn-Fahrzeug leicht beschädigt wurde. Der Fahrer und drei männliche Insassen wurden festgenommen; ein Festgenommener versuchte sogar, einen Mitarbeiter der S-Bahn anzugreifen. Zwei weitere Männer konnten unter einer Brücke unweit des Tatorts festgenommen werden.
Festnahmen und Ermittlungen
Die Bundespolizei ermittelt nun wegen Sachbeschädigung gegen fünf deutsche Staatsangehörige im Alter von 20 bis 31 Jahren und einen 36-jährigen bosnisch-herzegowinischen Staatsangehörigen. Ein 20-Jähriger Deutsche wird zusätzlich wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und versuchter Körperverletzung verfolgt. Nach Abschluss der Maßnahmen wurden die fünf deutschen Staatsangehörigen auf freien Fuß entlassen. Die Polizei von Berlin hat den Kraftfahrer übernommen und ermittelt gegen den 36-Jährigen wegen gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Beteiligung an einem verbotenen Kraftfahrzeugrennen sowie Sachbeschädigung.
Die Einsatzkräfte wurden während des Vorfalls nicht schwer verletzt. Ein Beamter zog sich leichte Verletzungen am Bein und an der Hand zu, während ein anderer Beamter an der Hand verletzt wurde und sich ambulant behandeln ließ.
Weitere Vandalismus-Vorfälle
Bereits am frühen Morgen des 6. April 2025, um 2:50 Uhr, wurden zwei Männer im Alter von 29 und 42 Jahren in Berlin-Pankow festgenommen, während sie mit Graffiti eine S-Bahn besprühten. Dieser Vorfall ereignete sich am Bahnhof Berlin-Buch, wo die Männer eine Fläche von 30 Quadratmetern besprühten. Die Bundespolizei reagierte zügig und nahm die Täter vorläufig fest. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten zahlreiche Sprayer-Utensilien. Anschließend wurde ein Ermittlungsverfahren wegen schwerer Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs eingeleitet, aber die beiden Männer wurden nach kurzer Zeit wieder auf freien Fuß gesetzt.
Illegale Graffiti stellen ein zunehmend ernstes Problem dar, da sie jährlich Schäden in Millionenhöhe verursachen. Die Bundespolizei verfolgt konsequent alle angezeigten Graffitischmierereien und rät dazu, verdächtige Aktivitäten sofort zu melden. Jugendliche fühlen sich oft zu diesen Aktivitäten hingezogen, sowohl wegen des Reizes des Verbotenen als auch der Anerkennung in der Szene. Letztlich sind illegale Graffitis jedoch nicht nur unrechtmäßig, sondern auch gefährlich für die Sprayer selbst, insbesondere in der Nähe von Bahnanlagen.
Die in den letzten Tagen festgestellten Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit einer intensiven Überwachung und Unterstützung durch die Behörden, um solche vandalistischen Akte künftig zu verhindern und rechtzeitig zu ahnden.