Die Berliner Bäderbetriebe stehen vor einer schwierigen Situation. Inmitten von Sparmaßnahmen, die durch den Haushalt des Senats vorgegeben sind, müssen die Bäderbetriebe ihre Pläne für Erweiterungen und Neubauten drastisch ändern. Die beliebten Freibäder und Hallenbäder, die für viele Berliner eine wichtige Freizeitaktivität darstellen, werden ab Mai höhere Eintrittspreise verlangen. Besonders die Tageskarte für das Sommerbad Humboldthain wird von 5,50 Euro auf 7 Euro steigen, was eine deutliche Erhöhung darstellt. Berlin Live berichtet, dass Besucher künftig mit Einschränkungen in den Freibädern rechnen müssen.
Marie Rupprecht, Vorständin für Personal und Finanzen bei den Berliner Bäderbetrieben, betont, dass trotz der Sparmaßnahmen die Bereitstellung von Schwimmhallen in der Stadt im Vordergrund steht. Dr. Johannes Kleinsorg, der Vorstandsvorsitzende, sieht auch im Licht dieser Kürzungen ausreichend Mittel für die Bäderinfrastruktur. Dennoch müssen umfassende Pläne überdacht werden; so werden Investitionen in Freizeitbäder, wie dem Sommerbad Humboldthain, gestrichen. Stattdessen liegt der Fokus auf Funktionsbädern, die weniger aufwendig sind. RBB24 berichtet sogar von Projekten, die gänzlich abgesagt wurden, wie dem Multifunktionsbad in Pankow, das durch einfachere Fertigbauten ersetzt wird.
Geplante Sanierungen und Neubauten
Die geplanten Sanierungen und Neubauten sollen bis 2030 mit etwa 370 Millionen Euro finanziert werden. Dies stellt jedoch einen Rückgang von 135 Millionen Euro im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen dar. Während die laufenden Sanierungen des Wellenbades am Spreewaldplatz und des Paracelsus-Bades weiterhin vorangetrieben werden, stehen andere Projekte auf der Kippe. So bleibt die vollständige Erneuerung des Sommerbades Humboldthain zunächst in der Schwebe, und die Sanierung des Kombibads Mariendorf, das seit einem Brand im September 2023 geschlossen ist, bleibt ungeklärt in der Finanzierung.
Für die Freibäder wird zudem berichtet, dass diese in dieser Saison nicht mehr zusätzlich beheizt werden. Dies könnte in den kommenden Monaten zu einer weiteren Reduzierung der Besucherzahlen führen, da viele Schwimmer auf angenehmere Wassertemperaturen angewiesen sind, um das Erlebnis im Freibad genießen zu können. Die Bäderbetriebe stehen vor der Herausforderung, die Attraktivität ihrer Anlagen trotz budgetärer Einschränkungen aufrechtzuerhalten.
In einem von Sparmaßnahmen gekennzeichneten Umfeld bleibt abzuwarten, wie die Berliner Bäderbetriebe die Balance zwischen notwendiger Funktionalität und der Erfüllung der Freizeitwünsche ihrer Bürger finden werden. Trotz der Herausforderungen sind die Bäderbetriebe entschlossen, die Schwimmkultur in der Stadt zu fördern und zu unterstützen.