Die Deutsche Bahn steht vor einem massiven Problem in Berlin, und die Konsequenzen sind alles andere als angenehm für die Fahrgäste. Nach Angaben des Tagesspiegels fahren nachts mehrere ICE-Züge ohne Passagiere durch die Stadt. Diese "Geisterzüge" sind nicht etwa ein Marketing-Gag, sondern das Ergebnis akuter Abstellplatzprobleme. Es fehlen geeignete Gleise, um die ständig steigende Anzahl an Zügen unterzubringen, und so müssen einige der 30 "übernachtenden" Züge durch Berlin umherfahren, während die Lokführer während dieser Zeit für reguläre Dienste am Tag abgezogen werden. Missmanagement in seiner blühendsten Form!
Zur Entlastung der überlasteten Gleisanlagen plant die Deutsche Bahn nun den Bau einer speziellen Anlage namens „ICE-Boxenstopp“ in Schönholz, informiert Deutsche Bahn. Hier sollen in der Zukunft Züge gereinigt, mit Wasser versorgt und kleinere Wartungsarbeiten erledigt werden. Die DB investiert dafür einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in eine Infrastruktur, die dringend benötigt wird, um die wachsende Flotte schnell betriebsbereit zu machen. In nur drei Kilometer Entfernung liegt der Bahnhof Gesundbrunnen, von dem aus die Fernverkehrszüge zur neuen Anlage geführt werden sollen.
Große Pläne, große Probleme
Obwohl die DB optimistisch in die Zukunft blickt, gibt es weiterhin Hürden. Laut Berichten mussten frühere Baupläne, insbesondere für ein neues ICE-Werk in Stahnsdorf, aufgrund widerständiger Anwohner aufgegeben werden. Die zusätzliche Kapazität, die im Güterbahnhof Schönholz geschaffen werden soll – acht neue Gleise mit je 400 Metern Länge – wird erst 2028 in Betrieb genommen. Bis dahin bleibt abzuwarten, wie die DB die Herausforderungen um die Dienstpläne der Lokführer und die zuverlässige Abwicklung des Zugverkehrs bewältigen kann. Die immer augenscheinlicheren Verspätungen und Ausfälle stellen eine zunehmend prekäre Situation dar, während die Akzeptanz der Bahn unter den Fahrgästen signifikant leidet.