Gedenken an die Köpenicker Blutwoche: Rundgang mit Historikerin am 22. Juni

Erleben Sie einen aufschlussreichen Rundgang zur Köpenicker Blutwoche 1933 am 22.06.2025, geleitet von Historikerin Trille Schünke-Bettinger.
Erleben Sie einen aufschlussreichen Rundgang zur Köpenicker Blutwoche 1933 am 22.06.2025, geleitet von Historikerin Trille Schünke-Bettinger. (Symbolbild/MB)

Gedenken an die Köpenicker Blutwoche: Rundgang mit Historikerin am 22. Juni

Köpenick, Deutschland - Am Sonntag, dem 22. Juni 2025, findet in Köpenick eine ergreifende Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die „Köpenicker Blutwoche“ von 1933 statt. Der Rundgang, organisiert von der Historikerin Trille Schünke-Bettinger und dem Netzwerk Frauentouren, beginnt um 15:00 Uhr am S-Bahnhof Köpenick, Ausgang Stellingdamm. Die Veranstaltung wird von einer Vielzahl von Institutionen unterstützt, darunter das Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick sowie die Museen Treptow-Köpenick.

In der Zeit vom 21. bis 26. Juni 1933 verübte die SA eine brutale Verhaftungs- und Terroraktion gegen Zivilpersonen im Berliner Stadtteil Köpenick. Unter der Leitung von SA-Sturmbannführer Herbert Gehrke wurden bis zu 500 Menschen festgenommen, gefoltert und ermordet. Die Veranstaltung soll die Geschichten der Opfer und ihrer Familien erzählen, die während dieser dunklen Zeit des Nationalsozialismus unter unerträglichen Bedingungen litten. Mindestens 23 Menschen verloren ihr Leben in den Gewalttaten und die Brutalität fand vor den Augen der Öffentlichkeit statt.

Hintergrund der Köpenicker Blutwoche

Die „Köpenicker Blutwoche“ gilt als ein markantes Beispiel für die gewalttätige Verfolgung von politischen Gegnern unter dem nationalsozialistischen Regime. Nach dem Verbot der Gewerkschaften und der Beschlagnahmung der Vermögen von politischen Gruppen wurde am 22. Juni 1933 der SPD jede politische Betätigung untersagt. Unter den Opfern befanden sich nicht nur Mitglieder der KPD und SPD, sondern auch Juden, Gewerkschafter und andere Parteilose.

Die Gräueltaten dieser Tage sind nicht nur ein Teil der deutschen Geschichte, sondern stehen stellvertretend für die brutale Vorgehensweise der Nationalsozialisten. Prominente Opfer wie Johannes Stelling von der SPD und Paul von Essen vom Reichsbanner wurden ebenfalls Opfer dieser Angriffe. Die Folterungen fanden nicht nur im Amtsgerichtsgefängnis, sondern auch in verschiedenen Gaststätten der Umgebung statt.

Gedenken und Aufarbeitung

Nach dem Krieg wurden einige der Täter gerichtlich zur Verantwortung gezogen, aber nicht alle fanden die strafrechtliche Konsequenz, die ihrer Taten angemessen gewesen wäre. Gedenkstätten und Memoriale in Köpenick erinnern noch heute an die Opfer und die dunkle Vergangenheit. Die Veranstaltung am 22. Juni 2025 wird ausdrücklich auch durch eine Ausschlussklausel ergänzt, die den Zutritt für Personen mit Verbindungen zu rechtsextremen Parteien oder Organisationen grundsätzlich verweigert.

Die Erinnerung an die „Köpenicker Blutwoche“ fordert nicht nur dazu auf, die Vergangenheit nicht zu vergessen, sondern auch gegen aktuelle Tendenzen der Gewalt und des Hasses Stellung zu beziehen. In diesem Sinne lädt die Veranstaltung dazu ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und die Lehren, die aus ihr gezogen werden sollten, nicht zu ignorieren.

Für detaillierte Informationen über die Köpenicker Blutwoche und die Hintergründe besuchen Sie bitte berlin.de, Wikipedia oder Schule BW.

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OrtKöpenick, Deutschland
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