Fünf Jahre BER: Vom Prestigeprojekt zum milliardenschweren Chaos!

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Der Flughafen BER in Berlin: Ein Blick auf fünf Jahre gescheiterte Großprojekte, Bauverzögerungen und unzureichende Planung.

Der Flughafen BER in Berlin: Ein Blick auf fünf Jahre gescheiterte Großprojekte, Bauverzögerungen und unzureichende Planung.
Der Flughafen BER in Berlin: Ein Blick auf fünf Jahre gescheiterte Großprojekte, Bauverzögerungen und unzureichende Planung.

Fünf Jahre BER: Vom Prestigeprojekt zum milliardenschweren Chaos!

Fünf Jahre nach der Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg (BER) bleibt die Bilanz ernüchternd. Ursprünglich als „Kathedrale des Luftverkehrs“ konzipiert, hat sich das Projekt, das 2006 ins Leben gerufen wurde, zu einem Paradebeispiel für gescheiterte Bauvorhaben entwickelt. Die geplante Eröffnung im Jahr 2011 verzögerte sich aufgrund von Fehlplanungen, Baumängeln und explodierenden Kosten, die schließlich 7,3 Milliarden Euro betrugen. Dabei gab es unzählige verspätete Termine, darunter die Fristen vom 30. Oktober 2011 bis zum Oktober 2020, die immer wieder verschoben wurden. Berliner Zeitung berichtet, dass das Projekt bereits vor dem ersten Spatenstich in eine Krise geriet, als ein Konsortium um Hochtief den Zuschlag nicht erhielt.

Bei der Eröffnung vor fast fünf Jahren, mitten in der Pandemie, zeigten sich die Probleme weiterhin. Spitzenzeiten an den Sicherheitskontrollen führten zu langen Wartezeiten und chaotischen Zuständen, während Passagiere über verlorene Koffer klagten. Lufthansa empfiehlt, vier Stunden vor Abflug am BER zu erscheinen, was verdeutlicht, in welch schwierigen operativen Rahmen der Flughafen agiert. NZZ hebt hervor, dass trotz aller Schwierigkeiten die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) an Verbesserungen arbeitet, darunter effizientere Scanner und die Online-Buchung von Sicherheitskontrollen.

Ein Milliardenprojekt mit Mängeln

Die Liste der Mängel ist lang: Mehr als 150.000 Baumängel wurden festgestellt, und der Flughafen gilt als Symbol für die Probleme Berlins und gescheiterte Großprojekte im Allgemeinen. Der Flughafen sollte ursprünglich für bis zu 60 Millionen Passagiere pro Jahr ausgerichtet sein, jedoch zeigt die Realität, dass er international nicht wettbewerbsfähig ist. Kritiker bemängeln insbesondere die Standortwahl sowie die fehlende Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel für das Terminal 2, welches für Billigfluglinien gedacht ist. Deutschlandradio Kultur ergänzt, dass die politische Kontrolle über das Projekt von Beginn an eine Herausforderung darstellte und seit sechs Jahren versucht wird, die Kontrolle über die Baustelle zu gewinnen.

Die finanzielle Situation des BER ist ebenfalls angespannt. Im Jahr 2024 wird ein Defizit von 134 Millionen Euro prognostiziert, während es 2023 bereits 213 Millionen Euro betrug. Zudem bestehen offene Kredite in Höhe von 1,3 Milliarden Euro, obwohl staatliche Zuschüsse bereitgestellt wurden. Dies lässt die Frage aufkommen, ob der Staat in der Lage ist, große Bauprojekte effizient zu managen.

Optimierung und Zukunftsausblick

Trotz der Herausforderungen hat der Flughafen in den letzten Jahren Potenziale gezeigt, insbesondere hinsichtlich des Passagieraufkommens, das stetig steigt. Der BER wurde bei den World Airport Awards als „am meisten verbesserter Flughafen der Welt“ ausgezeichnet. Dennoch halten Experten eine strategische Verbesserung des Langstreckennetzes für notwendig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Der Weg zur Optimierung der betrieblichen Abläufe wurde eingeleitet, doch der Flughafen spielt international weiterhin nicht in der ersten Liga. Berliner Zeitung.

Die Millionenstadt Berlin steht vor der Herausforderung, das Image des Flughafen BER zu reparieren und das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen. Die anhaltenden Probleme unterstreichen zudem die Notwendigkeit für Politik und Verwaltung, als lernende Organisationen zu agieren und den Nährboden für antipathetische Ressentiments zurückzudrängen. Der Flughafen BER bleibt ein beherrschendes Thema in der Diskussion über die Zukunft städtischer Infrastruktur und die Rolle des Staates bei der Umsetzung großer Bauvorhaben.