Flaggen für den Frieden: Seelow engagiert sich gegen Atomwaffen!

Flaggen für den Frieden: Seelow engagiert sich gegen Atomwaffen!

Seelow, Deutschland - Am Dienstag, dem 8. Juli 2025, werden weltweit vor Rathäusern die grün-weißen Flaggen des internationalen Städtebündnisses „Mayors for Peace“ gehisst. Rund 8.500 Mitgliedsstädte setzen an diesem Tag ein Zeichen für Frieden, nukleare Abrüstung und friedliches Zusammenleben. In Deutschland beteiligen sich etwa 600 Kommunen, darunter Bezirke in Berlin wie Pankow und Tempelhof-Schöneberg sowie die Stadt Seelow im Landkreis Märkisch-Oderland.

Robert Nitz, der Bürgermeister von Seelow, hebt die Wichtigkeit dieses Tages hervor und verweist auf das 80-jährige Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Er fordert ein klares Zeichen gegen atomare Waffen und spricht über die Gedenkveranstaltung, die am 16. April dieses Jahres in Seelow stattfand. Der Bürgermeister kritisiert die aktuelle Erhöhung der militärischen Aufrüstung und die anhaltende Gefahr eines nuklearen Wettrüstens, wie es auch das Stockholm International Peace Research Institute konstatiert. Alle neun Atommächte modernisieren derzeit ihre Arsenale, anstatt ernsthaft abzurüsten.

Globale Aufrüstung und Abrüstungspolitik

Weltweit existieren schätzungsweise mehr als 12.200 nukleare Sprengköpfe. Die rasant steigenden militärischen Aufrüstungsausgaben sind besonders in Europa und dem Nahen Osten anzutreffen. Diese Entwicklung ist eng verbunden mit den aktuellen Konflikten in der Ukraine und im Gazastreifen. Suchergebnisse zeichnen ein besorgniserregendes Bild, in dem die nukleare Abrüstung mehr denn je in Frage gestellt wird. Belit Onay, der Oberbürgermeister von Hannover und Vizepräsident der „Mayors for Peace“, betont die Notwendigkeit einer neuen Verteidigungspolitik ohne Atomwaffen und fordert eine Diskussion über eine alternative Sicherheitspolitik.

Onay äußert Sorgen über die Abhängigkeit Deutschlands von den USA in Verteidigungsfragen, vor allem nach den politischen Veränderungen während der Trump-Ära. Er warnt eindringlich vor den hohen Kosten und Risiken, die mit der Stationierung von US-Atomwaffen in Deutschland verbunden sind. Seine Kritik erstreckt sich auch auf die deutsche Teilnahme an der französischen Atomabschreckung, die er als missraten ansieht. Der Atomwaffen-Verbotsvertrag, der von 73 Staaten ratifiziert wurde, stellt aus seiner Sicht eine wichtige Grundlage für weitere gesellschaftliche Diskussionen dar.

Rüstungskontrolle und internationale Sicherheit

Der Bereich der Rüstungskontrolle und insbesondere der Kontrolle über Kernwaffen ist durch zunehmende Spannungen zwischen Großmächten komplex geworden. Die derzeitige schwierige Phase der atomaren Rüstungskontrolle wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter der Aufstieg neuer Mächte und technologische Entwicklungen. Diese Faktoren erhöhen den Druck auf die internationale Gemeinschaft, effektive Gespräche zur Risikoreduzierung zu führen und den Rüstungswettbewerb zu regulieren. Der Ukraine-Krieg hat das Risiko eines Kernwaffeneinsatzes erhöht und die bisherigen Dialogkanäle zwischen den USA und Russland ins Wanken gebracht.

Laut einem Bericht der Bundeszentrale für politische Bildung erfordert die Erhaltung der nuklearen Stabilität auch in Zukunft effektive Kommunikationskanäle zwischen den Staaten. Während der aktuelle Status quo nach der Verlängerung des New START-Vertrags zwar als Erfolg gewertet werden kann, bleibt die Aussicht auf neue Rüstungsverträge zwischen den USA und Russland pessimistisch. In der Tat wird die Möglichkeit einer verhandlungslösung zur Deeskalation der Situation in der Ukraine als kritisch eingeschätzt, selbst wenn Bedenken hinsichtlich der Atomwaffenproliferation bestehen.

In Anbetracht all dieser Faktoren wird es für die Mitglieder von „Mayors for Peace“ und die engagierten Kommunalpolitiker wie Nitz und Onay entscheidend sein, den Dialog über nukleare Abrüstung und Frieden stetig aufrechtzuerhalten. Ihre Bemühungen verdeutlichen, dass atomare Abrüstung und friedliches Zusammenleben auch heute noch zentrale Themen unserer Gesellschaft sind.

Weitere Informationen zur Kampagne und den Hintergründen erhalten Sie bei rbb24, fr.de und bpb.de.

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OrtSeelow, Deutschland
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