Eisenbelastung der Spree: So kämpft die LMBV gegen die Verockerung!

Die LMBV plant, die Eisenbelastung der Spree durch Bergbau zu reduzieren, um das Ökosystem der Region bis 2050 zu sanieren.
Die LMBV plant, die Eisenbelastung der Spree durch Bergbau zu reduzieren, um das Ökosystem der Region bis 2050 zu sanieren. (Symbolbild/MB)

Eisenbelastung der Spree: So kämpft die LMBV gegen die Verockerung!

Spremberg, Deutschland - Die Belastung der Spree bei Spremberg mit Eisenhydroxid ist ein dringend zu behandelndes Problem für die Region. Die Bergbaugesellschaft LMBV hat sich zum Ziel gesetzt, die Eisenbelastung in der Spree auf null zu senken. Diese Maßnahme ist allerdings langwierig, da die Spree schon seit über einem Jahrzehnt mit eisenhaltigem Wasser konfrontiert ist. Das auffällige Braun des Wassers ist eine direkte Folge des Braunkohle-Tagebaus. Um diesem Problem entgegenzuwirken, wird die zentrale Wasserbehandlungsanlage in Vetschau saniert.

Seit 2013 filtert die LMBV Eisenhydroxid aus der Spree, wobei bisher etwa die Hälfte des entstehenden Schlamms aufgefangen wurde. Ein Saugspülbagger ist dafür zuständig, den eisenhaltigen Schlamm aus der Tiefe zu holen und in Geotubes zu pumpen. In den letzten zehn Jahren konnten bereits 500.000 Tonnen Eisenhydroxid-Schlamm entfernt werden. Im vergangenen Jahr wurden 6.000 Tonnen Schlamm gefiltert. Die Entsorgung findet nach einer Trocknungsphase auf Deponien statt. Die LMBV hat bereits 110 Millionen Euro in die Bekämpfung des Eisenhydroxids investiert, und die vollständige Entfernung des Schlamms ist für die nächsten Jahrzehnte vorgesehen.

Ökologische Risiken und Ursachen

Die Eisenhydroxid-Belastung hat nicht nur ästhetische, sondern auch gravierende ökologische Folgen. Der wieder ansteigende Grundwasserspiegel hat dazu geführt, dass Stoffe in die Spree gelangen. Dies hat das Ökosystem des Biosphärenreservats Spreewald gefährdet. Ein Teil des Eisenschlamms hat sich bereits in den Oberläufen der Fließe und den kleinen Kanälen im Spreewald abgelagert, was ein ökologisches Risiko darstellt. Die Verfärbung der Spree hat seit 2007 signifikante Auswirkungen auf die Umwelt und die Tierwelt der Region.

Besonders besorgniserregend ist der Effekt der sogenannten Verockerung, ein Prozess, der Eisenoxid in umgebende Gewässer freisetzt. In stark betroffenen Kanälen wurden Eisenkonzentrationen von bis zu 40 mg/L gemessen, was für Gewässerlebewesen toxisch ist. Bereits Konzentrationen von 2-3 mg/L können die Fischbrut gefährden. Dies führt zu einer Übersäuerung der Gewässer und zur Ablagerung des Schlamms am Grund, was insbesondere die Nahrungsgrundlage für Vögel und andere Tiere bedroht.

Aktionsbündnis für sauberes Wasser

Das Aktionsbündnis „Klare Spree“ hat sich die Verhinderung bergbaubedingter Stoffbelastungen der Lausitzer Gewässer zum Ziel gesetzt. Dabei fordert man auch die Stabilisierung des Wasserhaushaltes über das Ende der Braunkohlenverstromung hinaus. Eine zentrale Forderung ist der Zielwert für Eisen nach Oberflächengewässerverordnung von ≤ 1,8 mg/l, um eine gesunde Wasserqualität sicherzustellen. Des Weiteren soll durch gezielte Maßnahmen die Dauerhafte Unterbindung von Eisenhydroxid- und Sulfateinträgen in die Spreewitzer Rinne erreicht werden.

Politik und Wirtschaft in Brandenburg, Sachsen und Berlin sind aufgefordert, die Lausitzer Gewässer und die Spree als Lebensgrundlage zu schützen und nachhaltige Lösungen für die Wasserproblematik zu entwickeln. Die Maßnahmen umfassen unter anderem die Sicherstellung eines Mindestabflusses für die Spree und die Rückhaltung von Wasser in der Landschaft zu verbessern.

Die Spätfolgen der Braunkohleabbauten erweisen sich als langwierig, und besonders Starkregenereignisse in den Jahren 2010 und 2011 haben das Problem durch verstärkte Grundwasserbildung verschärft. Die LMBV hat inzwischen die Auswirkungen des Bergbaus auf die Wasserqualität dokumentiert und unterstützt die fortlaufende Überprüfung der Eisen- und Sulfatgehalte in den Gewässern. Auch die jüngsten Messungen von Greenpeace bestätigen die alarmierenden Werte und die Notwendigkeit sofort zu handeln.

Die Herausforderungen sind groß, aber die Bemühungen zur Verbesserung der Wasserqualität in der Spree sind unverzichtbar für die Gesundheit des Ökosystems Spreewald und die Lebensqualität der Menschen in der Region.

Für weitere Informationen und Details zu den Maßnahmen können Sie die Berichte von rbb24, Klare Spree und Greenpeace verfolgen.

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OrtSpremberg, Deutschland
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