Deutsche Basketball-Talente auf Millionenkurs: BBL in der Krise?
Basketball-Talente aus Deutschland wechseln zunehmend an US-Colleges, um von hohen Gehältern und besseren Chancen zu profitieren.

Deutsche Basketball-Talente auf Millionenkurs: BBL in der Krise?
Die Basketball-Bundesliga (BBL) steht vor einem paradigmatischen Wandel, der die Zukunft der Liga und die Entwicklung junger Talente maßgeblich beeinflussen könnte. Seit Juni 2021 dürfen US-Colleges Sportler direkt bezahlen, was zu einem signifikanten Anstieg deutscher Talente führt, die ihre Karriere über den Atlantik fortsetzen. Laut rbb24 wird Elias Rapieque, ein Spieler von Alba Berlin, zur Kansas State University wechseln und dort ein Gehalt verdienen, das mehr als 20 Mal so hoch ist wie sein aktuelles Einkommen bei Alba.
Immer mehr deutsche Basketball-Talente lassen sich für US-Universitäten begeistern, um dort nicht nur ihre sportlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, sondern auch von lukrativen Gehältern in Millionenhöhe zu profitieren. Vor der Regeländerung im Jahr 2021 waren die Athleten nur als Studenten betrachtet worden und durften kein Geld verdienen. Diese juristische Wende ermöglicht es College-Spielern nun, von ihrem eigenen Namen, Bild und Likeness zu profitieren und NIL-Deals abzuschließen, was die Anreize für einen Wechsel in die USA erhöht hat berichtet Basketball-World.
Wachsende Attraktivität der US-Colleges
Die finanziellen Vorteile, die ein Wechsel an ein US-College mit sich bringt, sind nicht zu unterschätzen. Agent Milan Nikolic, der viele deutsche Spieler an US-Colleges betreut, bestätigt, dass bereits mehrere Talente über eine Million Dollar erhalten werden. Beispiele sind Spieler wie Ivan Khachenkov, Hannes Steinbach und Johann Grünloh laut rbb24. Sananda Fru, ein vielversprechender Spieler, wird ebenfalls zur University of Louisville wechseln, um sich für die NBA zu empfehlen.
Die BBL sieht sich durch diesen Trend der Talente zu den US-Colleges mit einem ernsthaften Verlust an wertvollen Spielern konfrontiert. Albas Sportdirektor Himar Ojeda verspricht, entsprechende Lösungen zu finden, um von den neuen Gegebenheiten zu profitieren, etwa durch Buy-outs oder Beteiligungen an Spieler-Gehältern. Elias Rapieque wird beispielsweise 400.000 Euro als Buy-Out an Alba zahlen, was durch sein zukünftiges Einkommen an der Kansas State University möglich ist.
Die Auswirkungen der NIL-Regelung
Die rechtlichen Rahmenbedingungen haben sich durch die Entscheidung des US-Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 2021 grundlegend geändert. Die NCAA-Regeln, die Vergütungen für Studenten stark begrenzten, wurden als rechtswidrig befunden. Dies hat die Landschaft im College-Basketball drastisch verändert stellt Mad About College Sports fest. Spieler können heute nicht nur von ihren sportlichen Leistungen profitieren, sondern auch durch Medienpräsenz und Personal Branding Einkommen generieren.
Für die BBL stellt sich die Frage, wie sie auf diese Entwicklungen reagieren kann. Regionale Unterschiede bei den NIL-Möglichkeiten sorgen zudem dafür, dass einige US-Colleges attraktiver erscheinen als andere, was die Rekrutierung von Talenten beeinflusst. Während einige deutsche Spieler in ihrem Heimatland weniger als 100.000 Euro verdienen, können sie in den USA deutlich höhere Gehälter erwarten. Diese neue Realität zwingt die BBL dazu, ihre Strategien zur Förderung junger Talente zu überdenken.
Insgesamt steht die Basketball-Bundesliga vor der Herausforderung, ihre Talente zu halten, während immer mehr junge Spieler den verlockenden Ruf der US-Colleges vernehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die hiesige Nachwuchsarbeit zu schützen und zu fördern.