Pendelnde Berliner und Fahrgäste der BVG stehen möglicherweise vor unwägbaren Zeiten. Die Gewerkschaft Verdi hat am Freitag ihre Forderungen für ein neues Tarifabkommen bekräftigt und zeigt sich herum mit der Möglichkeit von Warnstreiks ab kommenden Mittwoch. Die ersten Verhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) stehen am 15. Januar an. „Es liegt an den Arbeitgebern, ein tragfähiges Angebot vorzulegen“, erklärte Janine Köhler von Verdi. Sollte dies ausbleiben, könnte es bald zu massiven Arbeitsniederlegungen kommen, die den Bus- und Bahnverkehr in der Hauptstadt lahmlegen könnten, wie die Berliner Zeitung berichtete.
Die Forderungen sind ambitioniert: Verdi verlangt eine Lohnerhöhung von bis zu 30 Prozent für das Fahr- und Werkstattpersonal, was die Personalkosten um rund 250 Millionen Euro erhöhen würde. Der Verhandlungsführer Jeremy Arndt hat angekündigt, dass die Auseinandersetzungen ähnlich intensiv ausfallen könnten wie im Jahr 2008, als die BVG über mehrere Wochen bestreikt wurde. Zudem fordern die Gewerkschafter neben einem höheren Grundgehalt auch Zulagen, wie ein 13. Monatsgehalt sowie spezifische Zuschläge. Der Druck auf die Arbeitgeberseite wächst, da kaum eine Einigung in Sicht scheint und die Friedenspflicht bereits seit dem 31. Dezember 2024 beendet ist, wie auch Berlin Live ergänzte.
Die Reaktionen aus der Politik sind bislang verhalten, jedoch erkennen einige Abgeordnete den Handlungsbedarf hinsichtlich der Arbeitsbedingungen und der Konkurrenzfähigkeit der BVG in Bezug auf andere Verkehrsunternehmen. „Wer Qualität will, muss Qualität bezahlen“, kommentierte Tino Schopf von der SPD und betonte, dass zufriedene Mitarbeiter ein wichtiger Baustein für den öffentlichen Nahverkehr sind. In den kommenden Wochen könnte die Situation angespannt bleiben, wie die Gewerkschaft und die Verantwortlichen der BVG weiterhin betonen. Ein Schlagabtausch zwischen Verdi und der BVG könnte für die Fahrgäste erhebliche Einschränkungen bedeuten, wenn es zu den angekündigten Streiks kommt.
Berliner Zeitung