Brücke über Oder-Havel-Kanal in Liepe: Großsanierung sorgt für Wartezeit!

Brücke über Oder-Havel-Kanal in Liepe: Großsanierung sorgt für Wartezeit!
Liepe, Deutschland - Im Barnim ist die Brücke über den Oder-Havel-Kanal in Liepe aktuell gesperrt. Der Grund für diese Maßnahme liegt in der Notwendigkeit, die Brücke komplett neu zu streichen, um den erforderlichen Korrosions- und Rostschutz sicherzustellen. Amtsdirektor Jörg Matthes erläutert, dass die Malerarbeiten Teil der Gewährleistung sind und am 27. Juni die Wiederfreigabe der Brücke geplant ist. Unterdessen wurden jedoch mehrere Probleme festgestellt, darunter Defizite an den Widerlagern, der Geländerbefestigung und dem Korrosionsschutz für die Anstriche, was die sofortige Maßnahme erforderlich machte.
Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf zehn Millionen Euro, wobei die Finanzierung jeweils zur Hälfte von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und dem Land Brandenburg getragen wird. Nach Abschluss des ursprünglichen Baus hatte sich herausgestellt, dass die Lackierung nicht dick genug aufgebracht wurde. Obwohl die Baufirma versuchte, punktuelle Maßnahmen zur Sicherstellung des Korrosionsschutzes zu treffen, blieben die Dinge ohne den gewünschten Erfolg, was zu hellgrauen Flecken auf der Brücke führte. Nun wird ein ganzflächiger Anstrich in Auftrag gegeben, der auf Kosten der Baufirma durchgeführt wird, sodass die Nacharbeiten die Steuerzahler nichts kosten werden.
Geplante Verbesserungen und zukünftige Sperrungen
Um die Zufahrt zur Brücke insbesondere für Radfahrer zu verbessern, wird es in der ersten Juli-Woche eine erneute Sperrung geben. In diesem Zeitraum soll der Abschnitt zwischen der Brücke und Liepe asphaltiert werden. Amtsdirektor Matthes äußert die Hoffnung, dass dies die letzte Sperrung für die Brücke sein wird und künftige Reparaturmaßnahmen vermeiden lässt.
Eine umfassende Analyse der Baustellen- und Instandhaltungsmaßnahmen zeigt deutlich, dass ein effektiver Korrosionsschutz für Stahlkonstruktionen von entscheidender Bedeutung ist. Wie BASt betont, sind rund 4.200 Stahl- und Stahlverbundbrücken im Bundesfernstraßennetz in Deutschland registriert, wobei die Gesamtfläche dieser Brücken über 6 Millionen Quadratmeter beträgt. Korrosionsschutzmaßnahmen, die in der Planung und Durchführung auf DIN-Normen basieren, sind dabei essenziell.
Dieses Engagement im Korrosionsschutz ist nicht neu, sondern folgt den Richtlinien, die bereits vor Jahrzehnten aufgestellt wurden. Ein aktuelles Beispiel ist die Anwendung von detaillierten Normen wie der DIN EN ISO 12944, die Standards für den Korrosionsschutz durch organische Beschichtungen festlegt. Diese detaillierte Reglementierung soll sicherstellen, dass die Instandhaltungsintervalle effektiv eingehalten werden und die Lebensdauer der Infrastrukturen verlängert wird.
Zusätzlich zum Korrosionsschutz ist der Bau einer neuen Brücke über den Havel-Oder-Wasserweg in Liepe von großer Bedeutung. Die alte Brücke, die auf Unterbauten basierte, schränkte die Schifffahrt ein. Der Auftraggeber, das Amt Britz-Chorin-Oderberg, hat den Zuschlag an die Budimex mit ihrer Berliner Tochter vergeben, wobei die neue Brücke so konstruiert wurde, dass sie Schifffahrt und Gütertransport nicht behindert. Die Konstruktion wurde als Stahlverbund-Überbau mit Rahmentragwerk realisiert und besteht aus sieben Stahlsegmenten. Materialien für den Bau mussten aufgrund der Lage im Naturschutzgebiet über den Wasserweg transportiert werden, was die Logistik des Projekts erschwerte.
Der Einsatz einer solchen Brücke ermöglichte eine sofortige Verbesserung der Verkehrsbedingungen, da sie die alte Spannbetonbrücke ersetzte, die während der Montagezeit für die Schifffahrt gesperrt war. Dadurch konnte Budimex auch nachts arbeiten, um die Sperrzeiten zu minimieren und eine reibungslose Durchführung des Projekts zu gewährleisten, sodass der Großschifffahrtsweg von Berlin nach Stettin weiterhin bedient werden kann.
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Ort | Liepe, Deutschland |
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