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Boom der Schreckschusswaffen: Deutsche fürchten sich zunehmend!

Die Angst geht um: Immer mehr Deutsche fühlen sich im öffentlichen Raum unsicher, wie eine Umfrage von Infratest Dimap zeigt. Mit 40 Prozent ist die Zahl der besorgten Bürger im Vergleich zu 2017, als es nur 23 Prozent waren, stark gestiegen. Darüber hinaus hat die Gewaltkriminalität in Berlin und Brandenburg zugenommen, was deutliche Alarmglocken läutet. Laut offiziellen Statistiken wurden in Berlin im letzten Jahr über 48.000 Fälle von Körperverletzung registriert - ein Anstieg von mehr als 3.800 im Vergleich zum Vorjahr. In Brandenburg erlebte die Gewaltkriminalität 2023 den höchsten Stand seit 15 Jahren mit rund 5.500 Fällen, wie das Innenministerium berichtete. Diese besorgniserregenden Entwicklungen haben zu einem Boom bei Schreckschusswaffen geführt.

In Brandenburg hat sich die Anzahl der kleinen Waffenscheine in den letzten zehn Jahren vervierfacht, was die Trends in der Bevölkerung widerspiegelt. Zum heutigen Zeitpunkt besitzen über 25.000 Menschen einen solchen Waffenschein, ein deutliches Zeichen für die gestiegene Nachfrage nach vermeintlichen Selbstverteidigungsmitteln. Schreckschusswaffen sehen echten Feuerwaffen oft zum Verwechseln ähnlich, was für die Träger enorme Risiken birgt. Polizisten könnten im Einsatz nicht zwischen einer Schreckschuss- und einer scharfen Waffe unterscheiden, was potenziell gefährlich werden kann, wie Anita Kirsten von der Gewerkschaft der Polizei Brandenburg warnt. Des Weiteren werden auch andere Abwehrmittel wie Elektroschocker oder spezielle Selbstverteidigungsringe zunehmend als riskant angesehen, da sie im Ernstfall auch für den Verteidiger selbst gefährlich werden können.

Rechtslage und Empfehlungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Schreckschusswaffen sind klar geregelt. Laut dem Bundesministerium des Innern werden SRS-Waffen, die nicht eindeutig als solche erkennbar sind, als scharfe Schusswaffen eingestuft. Dies sei wichtig, um potenzielle Gefahren im Umgang mit diesen Waffen zu minimieren, so die offiziellen Hinweise. Trotz der großen Nachfrage nach Selbstverteidigungskursen und Sicherheitsprodukten zeigt sich die Polizei besorgt über die Wirksamkeit solcher Angebote. Andreas Liebsch, ein erfahrener Kampfsportler, äußert, dass Selbstverteidigungstrainings oft nicht ausreichen, um in gefährlichen Situationen kompetent zu reagieren. Die Polizei empfiehlt daher kostenlose Selbstbehauptungskurse, um die persönliche Sicherheit zu stärken. Ein einfacher und empfohlener Schutzgegenstand ist ein Taschenalarm, der im Notfall hilfreich sein kann, um Aufmerksamkeit zu erregen und potenzielle Angreifer abzuschrecken.

NAG Redaktion

Versierte Journalisten mit einer starken Affinität für Wirtschaftsthemen. Arbeiteten seit mehr als einem Jahrzehnt in den Medien. Haben für verschiedene große Tageszeitungen und Online-Plattformen geschrieben und sind bekannt für tiefgründige Analysen und klare Darstellungen komplexer Sachverhalte.

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