In Berlin eröffnet die Ausstellung „Böse Blumen“, die die Verbindung zwischen der berühmten Gedichtsammlung „Les Fleurs du Mal“ von Charles Baudelaire und der modernen Kunst erforscht. Mit 120 beeindruckenden Werken, die zwischen 1880 und heute entstanden sind, bietet die Sammlung Scharf-Gerstenberg eine imaginative Reise durch Themen wie Rausch, Schönheit, Sex und Verfall, die auch in Baudelaires Werk vorkommen. Laut Marlene Giesecke von BZ Berlin, überschreitet die Ausstellung die Grenzen des klassischen Kunstverständnisses und regt zu tiefen Reflexionen über menschliche Emotionen und gesellschaftliche Zustände an.
Einblicke in Baudelaires Welt
Die Kuratorin Kyllikki Zacharias erläutert, dass die Ausstellung thematisch nach den Kapiteln von Baudelaires Gedichtband gegliedert ist. Zudem wird darauf hingewiesen, dass „Les Fleurs du Mal“ bei seiner Veröffentlichung 1857 einen großen Skandal auslöste – er war sogar Gegenstand eines Gerichtsverfahrens wegen vulgärer Inhalte. Besondere Exponate sind die Installation „Harvest of time“ von Fatoş İrwen, die mit den Haaren von türkischen Gefängnisinsassinnen arbeitet, und Ulf Soltaus Sammlung „Gärten des Grauens“, die die trostlosen Aspekte moderner Gärten einfängt. Diese Werke lassen die Besucher in die Emotionalität und Komplexität von Baudelaires Themen eintauchen.
Zusätzlich analysiert die Neuübersetzung von „Les Fleurs du Mal“, anlässlich des 150. Todestages Baudelaires, das zentrale Motiv der Gedichte: die dunklen Abgründe des menschlichen Seins, die zur Entstehung des modernen Bewusstseins führen. Diese „Blumen des Bösen“ sind mehr als nur eine moralische Bewertung, sie stellen eine unerbittliche Untersuchung des Dämonischen dar, das in jeder existenziellen Erfahrung verankert ist. Die Ausstellung läuft bis zum 4. Mai 2025 und nimmt die Besucher mit auf eine spannende künstlerische Entdeckungsreise durch die Zeit – von klassischen Inspirationen bis hin zu zeitgenössischen Interpretationen. Informationen sind auf der Website der BZ Berlin sowie bei JPC zu finden.